Volltext: Vorträge über Plastik, Mimik und Drama

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Michelangelo 
an der Decke 
wahren Sinne des Wortes, ihre "liebe Last" mit Dreien zugleich 
(Seite 159). Das eine steigt ihr am Rücken hinauf, kriegt sie von 
hinten am Kopfe und küsst sie; das zweite lehnt ihr seitwärts am 
Schoosse; das dritte aber zwischen den Knieen hängt ihr mit Hand 
und Mund, wie ein Blutegel, der sich angesaugt hat, an der vollen 
Brust, die aus den Kleidern hervorquillt. Andere theilen sich mit den 
Männern in die Versorgung der schon grösseren Kinder. Eine Mutter 
spricht mit zweien; der Vater lässt sich von dem dritten etwas zeigen. 
Zwei andere haben je eines der Kinder auf dem Schooss; aber beide 
strecken sich über die Scheidewand beider Hälften der Lünette hin- 
mit dem 
Lünette 
Spiegel. 
weg die Hände entgegen um sich einander zu begrüssen (das eine der- 
selben rechts unten vom Propheten Jesaias, Seite 133). Eine Frau 
füttert das eine Kind, und der Mann scheint ihnen von drüben zur 
gesehen zu haben; denn er lehnt sich nach ihnen hinüber. Eben 
aber wendet er sich ab; denn von der andern Seite tritt eben das 
andere Kind. wie von draussen kommend, heran. Eine andere giebt 
sich Mühe, einem unartigen Kinde ernstlich zu bedeuten, was es thun 
soll. Der Vater wendet den Rücken; aber er horcht doch hinüber, 
wie die Sache auslaufen wird, um, wenn es nöthig sein sollte, mit seiner 
Autorität einzugreifen. Endlich kommen an der Schmalseite der 
Kapelle über dem Eingange auch noch Familien mit mehreren Gene- 
rationen vor, zwei junge Leute und ein alter Grossvater, der eins der
	        
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