Volltext: Vorträge über Plastik, Mimik und Drama

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Die 
Michelangelo 
des 
Menschen 
Honig aus der Wabe in das Hörnchen überträiifelte, womöglich mit 
dem klebrigen Safte nicht selbst die Beine betröpfeln wollen und 
hat beide, Wabe und Hörnchen, deswegen möglichst weit über seine 
Füsse hinaus neben der linken Hüfte von sich weg gehalten. Und 
so hält er die Wabe noch und bleibt auch noch so stehen, während 
er jetzt dazu übergeht, das Hörnchen 
  J auszutrinken. Also so recht eine Stel- 
 lungscoinbination aus einem frühern 
   
[W und jetzigen Motive, dein die einzelnen 
 Glieder folgen. 
g", RN w! 3 Der David in Florenz wiegt sich 
 42h V auch mit dem Oberkörper etwas nach 
  dem Fusse, auf dem er steht, dein 
 I"   
 rechten liinuiii, blickt aber scharf nach 
 i links. Wir werden uns zu denken 
 v' M;   
 ,  haben, dass er den Riesen Goliath 
 von links her auf sich ziistürinen 
  sieht und sich in Bereitschaft setzt, 
  um ihni init der Schleuder den Stein 
d? Ü?   
"i; 1,; an den Kopf zu werfen. Einstweilen 
4' 7   
11;,  hat er die Schleuder noch zwischen 
14:34:: bis;   
   beiden Händen schlaff üb  d 
A    ei en 
.  ' Rucken hinabhängen. Wenn er aber 
'74  ff 
1;;      
  l wei fen soll, inuss er ihre beiden Enden 
  f plötzlich zusammen in die rechte 
-  Hand nehmen, den Stein in die 
 "T" "ß- a    
 d w? Schlinge legen und ihn mit der 
Q5,  Schleuder rechts neben sich iin Bogen 
Johannes in de, Wüste, schwingen. Zu diesem Zwecke setzt er 
Marmorstatue im Museum zu Bern" sich nun wie es scheint vorbereitend 
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in Positur. Denn dazu gehört, dass 
er die rechte Hand frei über die rechte Hüfte hinaus halten muss, 
um beim Schwingen der Schleuder mit derselben nicht an seinem 
Beine anzustreifen. Während also beim Johannes die ganze Haltung des 
Körpers durch die vorhergegangene Handlung bedingt war, als er den 
Honig aus der Wehe in das Hörnchen überträufelte, und jetzt nur die 
momentane Hebung des letzteren zum Munde einzeln hinzukommt,
	        
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