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Die
Michelangelo
des
Menschen
rösseren daneben sondern nur wie Bilder von Schnitzereien am Ge-
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wölbe neben jenen behandelt.
Betrachten wir da e en die kolossalen Gestalten der Sib llen
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und Propheten, welche als Hauptpersonen ringsherum, wo sich
die Wölbung der Decke
zwischen je zwei Fenstern
ä "j aus den Wänden heraus-
hebt, sitzen. Sie sollen die
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Vorlaufer des Christen-
l" thums in der Heidenwelt
' X und im Judenthum dar-
Q ä x s stellen, die grösste Ver-
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ff, ' 741i tiefung in die hochsten
b l i Fragen des Lebens, mit
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zu suchen an estrenvt hat.
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i; K. x 6,1, Und mächtig, wie kein
z. anderer es je verniocht hat,
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i; ' stellt uns Michelangelo hier
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Nil-JA , 1I1 zwolf gewaltigen Ge-
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iiägllfßa, Iiiig- Arbeit lebendig verkorpert
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PH, j igäää, in den verschiedensten Ab-
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J "tlie- ml; x iiääil Stufungen dar, Manner und
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Weiber, alte und junge,
lesend, schreibend, nach-
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i7- Wl schlagend, Bücher suchend,
weglegend, still brütend
Lorenzo von Medici, Grabdenkmal in der neuen oder begeistert aufsghauend,
Sacristei zu S. Lorenzo in Florenz.
aber alle ganz in ihre Ge-
danken versunken. Je grösser und starker und schöner er alle ihre Leiber
gemacht hat, um so mehr fällt es auf, dass sie nichts damit machen.
war sie strecken und dehnen ihre Gliedmassen nicht wie 'ene nackten
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Naturwesen aus, als wenn sie nicht wüssten, wohin damit, aber ebenso