der Antike.
Vergleich mit
Den schönsten, zartesten Gegensatz zu diesem massiven Bilde
der schwersten Versunkenheit bildet die andere Weibliche Figur,
welche wie die der Nacht auf einem der Mediceergräber ruhend dar-
gestellt ist, die sogenannte Aurora (Seite 97). Sie scheint, wie dies
von H. Grimm ganz fein gesehen und beschrieben ist, eben langsam aus
dem Schlafe zu erwachen. Sie macht mit verschiedenen vereinzelten,
kraftlosen Bewegungen Anstalt, sich, gegen uns hingewendet, aus ihrer
ruhenden Lage zu erheben und kommt doch noch nicht in die Höhe.
Mit dem aufgestützten rechten Arm stemmt sie die Schulter in die
London.
vom Parthenongiebel des Phidias,
Sogenannter Theseus
Höhe, das Gesicht Wendet sie über diese Schulter uns zu; mit der
linken Hand greift sie über die noch nicht gehobene Schulter in die
Falten ihres Schleiers; auch das linke Bein tritt schon auf, um die
Hüften nach rechts herum zu wälzen, wie man dies thut, wenn man
die Füsse vom Lager vorstreeken und sich dann auf dem Lager er-
heben will; aber bei all diesem Ansetzen hier und dort bleibt die
Mitte der ganzen Figur, besonders die Taille, noch unbeweglich platt
und fest liegen. So drückt sich nun in den hin und her einander
widersprechenden Biegungen des ganzen Körpers die ganz ßnlllälllißh
sich erst auf sich selbst besinnende Besitzergreifung der Bewegungs-
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