brauchen sie noch nicht vollkommen schwerlos zu sein; es
wird vielmehr von Fall zu Fall, und wohl auch von Beschauer
zu Beschauer das Urtheil darüber verschieden ausfallen, 0b eine
bestimmte Figur noch Schwere überhaupt hat, und wie gross
ihr Gewicht erscheint.
Nirgends aber gewahrt man, dass an dem Flügelpaar eine
Last von 50-70 Kilo hängt und durch Muskelaction in der
Schwebe erhalten wird. Wie unzweideutig kommt es sonst zum
Ausdrucke, wenn eine Gestalt dieses Gewicht des menschlichen
Körpers durch Muskelaction zu bewältigen hat. Auch und
es ist dies für unsere Frage von grosser Bedeutung ist mir
keine Form der Bewegung bekannt geworden, welche stets
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nischen Stand-
punkte aufgefasst Wurden 1). Sie sind gelegentlich als Fallschirme
benützt, gewöhnlich aber dienen sie als Symbole, wie dies
z. B. von den Schmetterlingsflügeln mancher Putten unmittel-
bar einleuchtet.
Die dargelegte Anschauung von dem geringen Gewicht der
als fliegend gebildeten Gestalten scheint mir zwar der Augen-
schein ohne Weiteres zu ergeben, doch dürfte es nicht über-
flüssig sein, dieselbedurch folgende Betrachtung zu befestigen.
Es wurden mir einmal die Amoretten, welche sich bei Raphael's
Galathea in der Luft herumtreiben und von da Pfeile herab-
1) Wie naiv die Kunst die Flügel behandelt, geht" unter Anderem daraus
hervor, dass sie bei Engeln geradezu auf das Gewand aufgesetzt oder mit
diesem verwachsen dargestellt werden.