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zwar eine objektiv richtige Flächenprojektion einer zufälligen
Stellung des Körpers, die er sklavisch kopieren kann; ihn besser
verstehen gelernt hat er nicht.
Ist erst die farbige Photographie da, so wird die subjektive
Farbenempfindung erst recht für die Kunst von Wert sein.
Je mehr sich die Wissenschaft der vollkommensten mechanischen
Reproduktion nähert, desto weiter muss sich die Kunst von dem
gleichen Ziel entfernen. Mit andern Worten: von dem Tag
an, wo die farbige Momentphotographie ihren Höhepunkt er-
reicht, ist der Kunst nicht der Garaus gemacht, sondern sie
ersteht, von ihren letzten Schlacken befreit, in neuem Glanze:
mit ihr wird nicht dem Naturstudium, sondern der Bestrebung
die nur im objektiven Nachbilden der Natur ihr Endziel sieht,
ein Ende gemacht, um der individuellsten Kunst das Feld zu
räumen.
Am meisten ist diese zu suchen bei den Be-
gabungen, die bald von einer abhängigen
Nfm Nachahmung der Natur zu einer freieren,
xdeahsmus
unabhangigeren ubergehen, solchen, deren
Schaffen von Anfang an nur auf das wesent-
liche, auf das Bestreben, mit den einfachsten Mitteln das zu
sagen, was sie empfinden und dadurch eine um so eindring-
lichere Sprache zu reden, gerichtet ist. Indem sie den Reiz
des Zufälligen in der Natur verschmähen, geben sie gleichsam
nur den Extrakt derselben, das zusammenfassende Erinnerungs-
bild. Mehr oder minder sind das alle genialen Zeichner, von
Rethel, Schwind und Ludwig Richter bis zu Klinger; doch da
auf dem Gebiete der zeichnenden, graphischen Künste über-