Volltext: Das Studium und die Ziele der Malerei

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seine Regel, zu finden, ist seine Aufgabe. Er muss das thun, 
was ihn befähigt, Kunstwerke zu schaffen, nichts anderes. 
Jungen Leuten wird oft gesagt: versäume keine Minute, denn 
Menzel hat das auch nicht gethan, und wenn Du nichts anderes 
zu thun weisst, dann nimm wenigstens den Stift zur Hand und 
skizziere, was vor Dir ist: die Gabel und den Teiler da und 
jene Hand.  Solch intensives Studieren ist unschätzbar und 
hat Menzel gross gemacht; es aber zur allgemeingültigen Regel 
zu erheben, wäre ein Zeichen von Mangel an weiterem Blick 
und tieferem Verständnis für künstlerische Schaffensart. Dass 
der Maler sein Handwerk beherrscht durch und durch, das 
macht ihn zum Künstler und unterscheidet ihn vom Dilettanten. 
Aber man kannnicht alle über einen Kamm scheren. Gewiss, 
Menzel ist gross dadurch geworden, aber wenn Rosjetti oder 
Böcklin das gethan hätten, was Menzel gethan, dann wäre eben 
Rosjetti nicht Rosetti oder Böcklin nicht Böcklin geworden. 
Ganz sicher: mit Indolenz wird Niemand recht vorankommen. 
Aber der Fleiss ist in vielfacher Form auszudrücken und der 
thut nichts Schlechteres, der, einemxinneren Drange folgend, 
das Wesen der Natur durch träumerisches Versenken in sich auf- 
nimmt, als der, der sich in Bleistifttechnik übt. Das Streben, 
sich in Vollbesitz der Mittel zu setzen, hat heute jede tüchtige 
Künstlernatur von selbst; die Konkurrenz der Vielkönnenden ist 
zu gross, als dass die Zeit,. in der die Künstler Dilettanten 
waren, sobald wieder kommen könnte- 
 Die Hauptsache ist, dass er überhaupt das Gebiet  mag 
es nun gross oder klein sein  findet; das Gebiet, das ihm 
allein prädestiniert ist, und das er sich erobern soll. Darüber
	        
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