Volltext: Über Kunst, Künstler und Kunstwerke

KUNST, SYMBOLIK um) ALLEGORIE. 
 
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kommenden Charakter der Fremdkörperlichkeit des gewähl- 
ten Bildes von vorneherein vielmehr ausgeschlossen. Wohl 
aber ist die Stilisiertmg ein Mittel zurDetitlichkeit, namentlich, 
wo die Darstellung sich oft und gleichartig wiederholen 
muß, wie bei den Wappen von Personen, Städten und 
Ländern. Wo dies nicht der Fall ist, wo die bildliche 
Darstellung eine individuelle Aufgabe hat, wird sie auch 
das Bestreben haben individuelle Bedeutung zu gewinnen. 
Da sie aber nicht, wie die historische Kunst, den Schein 
individueller Nachbildung erwecken darf, sondern an ihre 
Aufgabe, nur fremdkörperlicher Vertreter eines ihr körperlich 
nicht entsprechenden Gegenstandes zu sein, erinnern muß, so 
wird sie um so entschiedener den Charakter der Allgemein- 
giltigkeit der Einzelerscheinung betonen müssen. Während 
nun die historische Kunst der Gefahr ausgesetzt ist, das 
Individuelle dem Generellen gegenüber zu stark zu betonen, 
also das Typische zu leicht beiseite zu setzen, so ist die 
allegorische Kunst in Gefahr, um ihrer Aufgabe willen das 
Allgemeine stärker zu betonen, als es dem seine eigentlichste 
Lebenskraft aus dem individuellen Elemente ziehenden 
Charakter der Kunst entspricht. Während also die Dar- 
stellungen der historischen und, im Verlaufe derEntwickelung, 
auch die der symbolischen Kunst leicht allzusehr nach der 
Naturxxiirklichlteit hin sich gestalten und über dem Haschen 
nach der Wahrheit des Zufälligen die Wahrheit der Allgemein- 
giltigkeit, des Typischen, sich entschlüpfen lassen, verfallen 
die der allegorischen Kunst allzuleicht in das Leere und 
Nichtssagende: alsdann vermag die fremdkörperliche Dar- 
stellung eines Gegenstandes nur Teilnahme für die dem 
Verstande vermittelte Bedeutung der bildlichen Darstellung, 
nicht aber Teilnahme für die Art der Darstellung selbst 
zu erwecken. Die ästhetische Kunst beginnt aber erst 
da, wo die Teilnahme für die Art der Gestaltung erwacht. 
Die allegorische Kunst wird daher erst da zur ästhetischen 
werden, wo sie durch individuelle Auffassung der bildlichen 
Darstellung neben Bewahrung der typischen Allgemein- 
giltigkeit eine Teilnahme für die Besonderheit der Auffassung 
und die Art der Gestaltung der Kunstschöpfung zu erwecken 
weiß. Während also bei der historischen wie bei der
	        
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