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zu thun, von dem ja die jünger nichts wissen. Und doch
muß, um die Einheit der Handlung darzulegen, gerade dieser
Zustand als ein wesentlicher auch für die Gestaltung des
Bildes, für den Zustand, in welchem sich die untere Gruppe
befindet, in Betracht kommen: anderenfalls bleibt er außer-
halb der Handlung stehen. Sodann stimmt diese Auflassung
des Hinweisens nicht mit dem Ausdruck, welchen die Apos-
tel zeigen. Es ist nicht ein Ausdruck, welcher aus der
sicheren Kenntnis einer Thatsache entspringt: er trägt
vielmehr das Gepräge des fragenden Erstaunens über eine
überraschende, kaum glaubliche Kunde. Diese aber kann
die Erkrankung des Knaben nicht sein. Die Besessenheit
war, wie aus den drei ersten Evangelien und der Apostel-
geschichte hervorgeht das Evangelium des Johannes
erzählt nichts davon ein so häufiges Vorkommnis, eine
so alltägliche Erscheinung, daß es sich zwar sehr gut be-
greift, wenn die Verwandten des Knaben aus persönlicher
Neigung über den Anfall sich entsetzen, nicht aber daß
die Apostel, welche die Heilung solcher Kranken täglich
sahen (vgl. Matth. 4, 24; 8, 2f.; 8, 16; 8, 28 5.; 9, 3211.),
ja selbst schon dazu berufen waren solche Heilungen aus-
zuführen sich in solcherWeise, wie es hier geschieht,
überrascht und betroffen wären.
Die Lösung, welche eine wirkliche ursächliche Ein-
wirkung der einen Szene auf die andere enthält und damit
auch deren Berechtigung gerade hier und gerade so zu
erscheinen, giebt, liegt in dem Knaben selbst: er sieht den
Verklärten, und die Mitteilung dieser Thatsache ist es,
welche auf die Apostel in so erstaunender, sie zum Fragen
zwingender Weise wirkt.
Wie ist es nun aber möglich, daß gerade der kranke
Knabe die Verklärung sieht und obendrein allein? Der
Grund liegt eben in seiner Krankheit. Die Besessenheit
setzt die Anwesenheit eines Teufels voraus. Der aber
erkennt die Göttlichkeit des Heilandes und die ihm von
diesem drohende Gefahr, und eben dies macht ihn gegen
den Heiland sich aufbäumen. Als Jesus vom Meere in die
Gegend der Gergesener kam, nda liefen ihm entgegen zwei
Besessene und sie schrieen und sprachen: Ach jesu,