TRACH?
MODE.
ls die Ereignisse des Jahres siebzig die französische
Nation von ihrer geträumten Höhe herabstürzten
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und ihr die bittere Wahrheit nahelegten, daß sie
nicht als höherstehende den andern Völkern vorangehe
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sondern menschlich unter Menschen zu wandeln habe; als
eben diese Ereignisse dem thatsächlich einigen deutschen
Volke das ganze Bewußtsein seiner Thatkraft Wach riefen: da
erscholl auch neben so vielen andern Rufen der Ruf nach
Abschüttelung der Herrschaft Frankreichs in der Kleidung,
und es erwachte das Verlangen, auch auf diesem Gebiete
schöpferisch und deutsch zu sein. Und wer möchte sich
dieser Regung nicht freuen, sobald sie durch die That
beweist, daß sie eine berechtigte ist? Kein Wunder daher,
daß alsbald von mancher Seite Wünsche geäußert und
Vorschlage gemacht wurden. Da sollten die deutschen
Männer, die ja jetzt endlich unter einem Hure waren, nur
noch den deutschen Hut tragen, und in den Schaufenstern
waren ein Kaiser-Wilhelmshut und ein Sedanhut zu sehen.
Da sollten die deutschen Frauen und Mädchen nur noch
gehen wie Gretchen im Faust, und wer wollte leugnen,
daß sich dieser Anzug recht gut ausnimint? Aber man
mnß doch fragen, wo denn bei jenen Hüten das Deutsche
Steckt und ob dies überhaupt in einer so oder so ge-
SChweiften Linie hervortreten kann? Und man muß weiter
fragen, warum denn gerade Gretchens Kleidung deutscher
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