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Ems
FRANKFURTER
KUNSTAKADEMIE IM xVIII. JAHRHUNDRRT.
verhoffendlich curiren wird, und welches man ihrem Be-
gehren überlassen kannu. Trotz dieses Zweifels aber
beantragt er die Gewährung der Bitte, die denn auch am
11. April 1767 erfolgt. Aber weder ihm noch einem anderen
der Väter der Stadt kommt auch nur entfernt der Gedanke.
daß ein solches Unternehmen von der Stadt zu unterstützen
oder etwa gar selbst in die Hand zu nehmen sei. Es wird
vielmehr in all diesen Verhandlungen in ängstlicher Weise
der Punkt hervorgehoben, daß ))[l67'll7'f0(( keine Kosten er-
wachsen dürften. YVie sehr der Rat damit im Sinne seiner
Pflegebefohlenen gehandelt haben muß, sehen wir an dem
Erfolge. Wie aus einem späteren Aktenstücke hervorgeht,
ist Schütz naus Mangel hinlänglicher Unterstützung von
seinem rühmlichen Vorhaben abgegangene. Es war das
um so bedauerlicher, als hierdurch einem Manne Gelegen-
heit gegeben wurde in die leere Stelle einzutreten, der
offenbar in keiner Weise befähigt war sie auszufüllen. Es
war dies der nKunstmahler und Kupferstecher Georg Joseph
Cöntgene. Er hat es allerdings anfänglich vortreHdich ver-
standen unter den Bürgern Interesse für die Sache zu er-
wecken. Es ist ihm gelungen gegen 280 Mitglieder zu
werben, welche einen jährlichen Beitrag zur Deckung der
Kosten aufbrachten, und er hat sich auch nicht gescheut
"ihnen nmit außerordentlichen Beitragsforderungen mehr-
malen beschwerlich zu fallen, ohne doch deren Erforderniss
auf irgend eine Weisse begründen zu könnena, so daß
das anfängliche Interesse mehr und mehr erkalten mußte.
Infolge davon ging die Mitgliederzahl auf 100 bis 120
zurück. Offenbar war, trotz seiner beständigen Hinweisung
auf den einigen armen Zöglingen unentgeltlich gewährten
Unterricht, sein Bestreben nur auf ein materielles Interesse
gerichtet, mag er auch noch so sehr hervorheben, daß er
nur im Interesse seiner Mitmenschen handle. Unermüdlich
ist er in Bitten an den Ritt, ihn zu schützen und ihm
ein Privilegium des Unterrichtes zu erteilen sowie seine
Konkurrenten zu unterdrücken, und sicherlich hat er auf
diesen Teil seiner Thätigkeit mehr Fleiß verwendet als
auf den Unterricht. In einem späteren, vom Schöffen und
Senator von Wiesenhütten abgefaßten Berichte heißt es