VORWORT.
In Verbindung mit Aufsätzen, welche hier zum ersten-
male veröffentlicht werden, erscheint im folgenden eine
Auswahl von Arbeiten, welche früher schon in wissen-
schaftlichen Zeitschriften standen, jetzt aber in sorgfältiger
Durcharbeitung einer eingehenderen Prüfung vorgelegt und
einem weiteren Leserkreise näher gebracht werden sollen.
Sowohl die mehr untersuchenden als auch die geschicht-
lichen Studien sind einer einheitlichen ästhetischen Auf-
fassungsweise entsprungen, nach welchem Gesichtspunkte
hin sie sich gegenseitig ergänzen. Es kommen auf diese
Weise eine Reihe ästhetischer Fragen zur Behandlung, welche
bei der kunstwissenschaftlichen Betrachtung sich aufdrängen
und durch deren Behandlung mancherlei neue Gesichts-
punkte für Kunst, Künstler und Kunstwerke sich ergeben.
Eine Unterstützung, erhalten diese Studien durch Zu-
gabe von Abbildungen, welche zum Teile hier zum ersten-
male erscheinen. Dahin gehören die Lichtdrucke nach
Handzeichnungen Schwinds: die Originale befinden sich
im Besitze des Herrn Franz Otto in Halle a. 5., welcher
in freundlichster YVeise gestattet hat, daß diese bisher un-
bekannten Werke hier mitgeteilt werden können; ferner
die verkleinerte Nachbildung der nordwestlichen Ecke des
Reichstagsgebäudes, welche die endgiltive Gestaltung zeigt,
wie sie thatsächlich zur Ausführung kommen Wird: ich
verdanke sie der gütigen Mitteilung des Herrn Baurat Paul
Wallot, des Erbauers des Reichstagshauses; ebenso der
Faksimilefarbendruclt eines dem Stadtarchiv zu Frankfurt
am Main gehörigen Entwurfes zu einer Preisverteilung in
dem Cöntgenlschen Zeicheninstitute, welcher der Hand
Cöntgens selbst entstammt: die Nachbildung der für die Zeit
und die herrschende Attffassungsnteise charakteristischen
Zeichnung erscheint hier als Titelbild. Für weitere Kreise
so gut wie neu ist der Holzschnitt von W. Früchtnicht,
welcher nach einer Zeichnung von Carl Peschel das Porträt
von Maydells giebt, so daß hiermit zwei Freunde A. L. Richters
vertreten sind. Die Originalzeichnung befindet sich in der
trefflichen, kostbare Schätze bergenden Kunstsammlung des
Herrn Arnold Otto Meyer, und wurde von diesem im