gegraben, ohne Zweifel an Ort und Stelle verfertigt, zeigen unter
einem grösseren, mit Spiralmuster ausgefüllten Raume Kampf-
scenen in Relief, das sich als solches nur durch einen etwas ver-
tieften Grund darstellt. Je mehr man diese Spiralen und die über
die Massen linkisch gezeichneten Figuren betrachtet, desto mehr
macht sich die Überzeugung geltend, dass hier nur die getreueste
Nachbildung von Teppichen vorliegen kann, die vielleicht zu
Ausschmückungszwecken für die Leichenfeierlichkeiten eigens her-
gestellt Wurden. Die Spiralen, besonders die den freien Raum
einer Kampfscene ausfüllenden, erinnern an aufgenähte Schnüre und
zeigen, wie heutzutage noch fast alle Schnürarbeit ein System von
gleichmässig sich wiederholenden Aufrollungen. Sehr bemer-
kenswert ist, dass am Schlüsse einer solchen Aufrollung die Schnur
nicht endet, sondern in dem freien Raume zwischen der ersten
Aufrollung sich nach rückwärts zur neuen Spiralbildung umwendet.
Einmal, WO zwei Schnüre übereinander laufen, ist dies plastisch
treu angedeutet.
Die figürlichen Darstellungen ermangeln jedweder Perspektive.
Die Pferde haben je nur einen Vorder- und einen Hinterfuss.
Keine Figur überschneidet sich mit einer andern, jede ist überaus
naiv dem zufällig frei bleibenden Raume angepasst. Auf dem
oberen Rande des einzigen Wagenrades steht der Wagenkasten
und auf dem Rande von diesem der Lenker des Gefährte. Aus
Raummangel wurde der Schweif eines Pferdes senkrecht in die
Höhe gerichtet und oben kreisförmig herumgebogen: alles Anzeichen,
die dafür sprechen, dass diese Figuren behufs Herstellung von
Prunkteppichen aus dünnem Blech ausgeschnitten und dem Teppich
aufgeheftet wurden. Am klarsten drückt dies eine Figur aus, die
zu gross ausgefallen, dem Umfallen preisgegeben, schief in den
Raum eingesetzt wurde. Die ganze Darstellung zeigt etwas
Flüchtiges und erinnert lebhaft an Figuren, die Kinder aus
Papier schneiden. Durch die späterhin bezeugte Bestimmung
solcher Teppiche für Leichenfeierlichkeiten ist die rasche ober-
flächliche Arbeit leicht erklärbar. Farbenwirkung war hier aus
natürlichen Gründen das Erste: grellfarbene Schnüre und glänzende
Goldblechiiguren auf dunklem Grunde.
Gegossener Glasschmuck aus der späteren Zeit der Epoche