Volltext: Das erste Jahr des Zeichenunterrichts (Bd. 1)

zeitigen Leichtigkeit ihrer Behandlung mittels des Hammers und 
schliesslich, gewiss nicht in geringem Grade bei Völkern auf 
noch unentwickelter Kulturstufe, in ihrer schönen goldgelben 
Farbe besonders gegenüber der grauen des leicht rostenden Eisens. 
Über die Verwendung der Bronze (des Erzes) finden sich bei 
den alten Schriftstellern zahllose Belege, die bezeugen, dass sie in 
der Waffen- und Werkzeugfabrikation ausschliesslich bis nahe an 
die Zeiten Homers heran gebraucht wurde, und ausserdem in den 
meisten Fällen noch da, wo Gold und Silber ihrer Kostbarkeit 
halber nicht in Betracht kommen konnten. 
Schon im 2. Jahrtausend v. Chr. brachten die Phönizier die 
Bronze in. die Länder des Mittelmeeres und von hier drang 
sie durch Europa bis nach Süd- und Mittel-Schweden vor, in 
welch letzterem Lande „Bronzedenkmäler hinterlassen sind, die 
an Reichtum vielleicht alle derselben Periode in andern Ländern 
unsres Weltteils übertreffen". 
Kupfererze finden sich reichlich vielerorts vor, der Zinnstein 
dagegen tritt äusserst selten in ergiebiger Masse auf, so deckt 
England und Hinterindien heute fast allein den Bedarf an diesem 
Metalle, während im Altertum nur der Zinnhandel der Phönizier 
mit England bezeugt ist. Woher Chaldäer und Ägypter vor Er- 
öffnung dieser Bezugsquelle das Zinn bezogen, ist bislang noch ein 
Rätsel. Jene Annahme, Wonach es die erzreichen Gebirge Mittel- 
asiens lieferten, ermangelt noch des direkten Beweises. 
Reines Zinn scheinen die morgenländischen Völker wenig ver- 
arbeitet zu haben, dagegen finden wir es Öfters bei Homer zum 
Schmucke von Waffen verwendet: 
Ringsum wechselten zehn blauschimmernde Streifen 
Zwölf aus funkelndem Gold und zwanzig andre des 
des Stahles, 
Zinnes. 
Auch diesseits der Alpen fand sich dasselbe mehrfach in dünnen 
Streifen zur Zierde auf Thontellern befestigt, oder wie bei einem 
nordischen Funde in Nagel-Form zur Verzierung von Holzgefässen. 
Das Verhältnis der Zugabe von Zinn zu Kupfer ist überall 
ziemlich gleich, es ist jenes Verhältnis, bei dem die Mischung, 
ohne spröde zu werden, ihre grösste Härte erlangt.  
Noch vor nicht langer Zeit hielt man allerseits an einem 
ausgesprochenen Bronzealter fest, dem das des Eisens erst nach- 
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