arbeit, d. h. zur Feuerbearbeitung der harten, in der Kälte nur
wenig dehnbaren Metalle und entwickelt sich zur Formerei und
Giesskunst erst dann, nachdem sie die besonders zum Guss geeignete
Bronzemischung in ihr Bereich aufgenommen." (Hostmann,
Studien zur vorgeschichtlichen Archäologie.)
Kupfer wurde in Ägypten und Chaldäa reichlich verwandt.
Schon der Gründer der 4. Dynastie Altägyptens beutete die Kupfer-
gruben auf dem Sinai aus. Philostratos spricht von babylonischen
Bauten, die mit Ziegeln aufgeführt und mit Kupferblech bedeckt
waren. Grosse Kupferbecken fand Schliemann in den mykenischen
Gräbern.
Die erste Verarbeitung des Kupfers war jedenfalls nur lokal,
auf die nächste Nähe der Fundstätte beschränkt, und es wird kaum
eine Kulturveränderung stattgefunden haben, ehe man nicht grössere
Mengen von Kupfer aus den reichlich vorkommenden Kupfererzen
darzustellen lernte und ehe man nicht durch einen Zusatz von
Zinn das weiche und wenig widerstandsfähige Metall zu erhärten
verstand. Welches Volk hier voranging und welcher Art dieser
Vorgang war, wird kaum je eine Klärung erfahren. Einige
Forscher stellen es selbst als fraglich hin, ob der Verarbeitung
der Kupfererze nicht jene der reichlicher vorkommenden und auch
der leichter reduzierbaren Eisenerze voranging (Beck, Geschichte
des Eisens). Chaldäische (Sarzec, Decouvertes en Chaldee) und
ägyptische Denkmäler aus Diorit und Granit, den härtesten Stein-
arten, hergestellt, legen wohl die Vermutung nahe, dass schon im
3. Jahrtausend v. Chr. die Bildhauer jener Länder den Stahlmeissel
geführt haben, doch fand sich bis jetzt nirgends am Nil oder
Euphrat aus jenen ältesten Zeiten eine Spur von Eisen oder Stahl,
wohl aber viel Geräte aus Bronze, einer Mischung von Kupfer
und Zinn im ungefähren Verhältnis 10:1.
Diese Metalllegierung spielte im Altertum die wichtigste
Rolle und hatte eine Verbreitung von dem Osten Asiens bis nach
Mexiko und Peru und von den Ländern des Mittelmeeres bis zu
denen der Nord- und Ostsee. Der Vorzug, den sie vor anderem
Metall erlangte, lag jedenfalls in ihrer vorteilhaften Eigenschaft,
sich leicht in Formen giessen zu lassen, was den Alten, da sie die
entsprechende Hitze nicht erreichen konnten, weder mit dem
Kupfer, noch mit dem Eisen möglich war, fernerhin in der gleich-