der Malerei zu widmen, wozu ihn der damals in Genua thätige
Luca Cambiaso, in der Kunst zugleich sein Vorbild, ermunterte.
Ein in der Hitze eines Streites begangener Mord nöthigte ihn,
die Heimath zu verlassen; er ging nach Florenz, wo er durch die
Gunst der Fürstin von Piombino dem Grossherzoge Francesco
empfohlen wurde und bald zu hohem Ansehen gelangte. Dies
War der Grund, weshalb der Fürst Doria den auf ihm ruhenden
Bann aufhob und ihn nach Genua zurückrief. Da erwachte in
mehreren unbedeutenden Malern, die eben nur des Gewinnes
wegen arbeiteten, die Besorgniss, durch die Konkurrenz eines
durch Talent und Geburt so ausgezeichneten Künstlers beein-
trächtigt zu werden und man suchte einige alte Verordnungen
über die Malerzunft wieder hervor, die aus einer Zeit herrührten,
als die Maler noch mit den Vergoldern eine und dieselbe Zunft
ausmachten und auch denselben Gesetzen unterworfen waren.
Diese wurden dem Senate mit der Bitte um Bestätigung vorgelegt,
um dadurch dem gefürchteten Nebenbuhler die Thätigkeit in sei-
ner Heimath einerseits wegen seines aristokratischen Stolzes
zu verleiden, andererseits aber auch durch gewisse Vorschriften
in Betreff des Meisterwerdens unmöglich zu machen. Nun aber
erhoben sich die Freunde Paggfs, namentlich dessen Bruder,
der Doctor Girolamo Paggi, ein Maler Cesare Corte und ein ge-
lehrter Edelmann, Lodovisio de' Lorenzi, der auch selbst malte,
und traten im Interesse des Abwesenden, so wie einer edleren
Auflassung der Kunst selbst jenen Artikeln entgegen. Der Streit
wurde vor einer vom Senate eingesetzten Kommission ausge-
kämpft, und unser Gio. llatista Paggi nahm selbst Antheil daran,
insofern er seinem Bruder in einer Reihe von Briefen seine An-
sichten über die einzelnen Artikel der Verordnung und über die
Taktik mittheilte, die sie ihren Gegnern gegenüber beobachten
sollten. Aus den beiden nachfolgenden Briefen, die wir als Pro-
ben dieser Korrespondenz mittheilen, wird man leicht ersehen,
dass Paggi viel über das Wesen der Kunst nachgedacht hat und
seine Ansichten gern mit einer gewissen behaglichen Breite aus-
spricht. Ersteres wird uns auch anderweitig bestätigt. Soprani
nämlich in seiner Lebensbeschreibung Genuesischer Maler erzählt,
dass Paggi einst Lomazzo's Trattato della pittura, den wir schon in
der Einleitung als Beispiel einer gewissen reflektirenden Rich-
tung der damaligen Künstler angeführt haben, in die Hände
bekommen lllld dem Autor seine abweichenden Ansichten über
einige Punkte mitgetheilt hätte. Später hat er diese seine An-
sichten zusammengestellt auf einem Blatte, das unter dem Titel: