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Cesare Nebbia. Zuccaro hat daselhst übrigens nur ein Bild,
die Ernennung des heil. Carlo Borromeo zum Kardinal, gemalt.
Lanzi III. 564.
FEDERIGO ZUCCARO
3,11
Monsignor CESARINI.
Pavia,
28. Juli
Ich schicke Ihnen die Zeichnungen des Adonis und des
Endymion, die mir von Sr. Eminenz (dem Kardinal) Farnese
aufgetragen sind, und zwar von dem letzten Gegenstande zwei
etwas verschiedene, damit er sich unter ihnen diejenige aus-
suchen könne, die er nach seinem Geschmack iindet. Ich würde
auch bei dem Adonis eben so gethan haben, aber es ist mir
nachher kein Gedanke wieder eingefallen, der mir besser, als
der erste, gefallen hätte. Ueber den Preis und die Zeit kann ich
nichts Bestimmtes sagen, indem ich weder die Maasse der Bilder
habe, noch weiss, wann ich werde von hier weggehen können,
wo ich nur Grund habe, mit den Herren zufrieden zu sein.
Wenn indess die Bilder nicht zu gross und der Kardinal
mit meinen Ideen zufrieden wäre, so könnte ich auch noch hier
in Pavia die Hand daran legen, da ich doch öfter die Arbeit in
dem Saale, wegen der Grillen des Baumeisters, unterbrechen
muss, der bald die Gerüste abbrechen lässt, bald mir den Meister
entzieht, der den Bewurf zu besorgen hat, so dass es zum Ver-
zweifeln ist. Da ihn aber die Herren nach seiner Weise drüber
und drunter wirthschaften lassen und die Maler von ihm abhän-
gig sind, so sind wir allesammt lieber stille, um es nicht noch
schlimmer zu bekommen.
Ich wundere mich gar nicht, dass der Caravaggio so viele
Lober und Beschützer findet, da die Aussergewöhnlichkeit sei-
nes Charakters und seines Malens mehr als genügend sind, um
solche Wirkungen hervorzurufen. Und da unsere grossen Herren