mals mit Recht llervorhßbt, Sorgfältig ausgeführt und zeigt deut-
lich den Anschluss an die Malweise des Correggio, durch wel-
chen sich unser Meister, dessen Charakter als still, anspruchslos
und gütig geschildert wird, eine gewisse Ruhe und Gehaltenheit
bewahrt hat, die zu dem schon damals etwas wildem Treiben der
übrigen Manieristen einen wohlthuenden Gegensatz bi1deg__
Was das in dem Briefe als Entschllldigllngsgrund der Verzöge-
rungen angeführte Unglück des Meisters anbelangt, so scheint da-
mit eine Krankheit gemeint zu sein, an Welcher derselbe in Folge
eines schon in seiner Jugend stattgehabten Vergiftungsversuches
zu leiden hatte. Doch hat er seine Thatigkeit bis in sein hohes
Alter fortgesetzt. Er starb 84 Jahre alt im Jahre 1612. Baldi-
nucci Opp. X. p. 16. Ein aus Urbino vom 14. Januar 1590 da-
tirter Brief an den Herzog von Urbino enthält bei Gelegenheit
der Ablehnung einer vom Herzog ihm aufgetragenen Arbeit in
der Kapelle del S. Sacramento die Klage, dass er alt und sehr
krank sei. Ueberdies habe er sehr viel zu thun, sowohl für den
Herzog selbst, als auch u. a. für mehrere Edelleute aus Genua
ein Bild, welches über 1000 Scudi koste. Gaye lll. 510.
FEDERIG o
ZUGCARO.
Federigo Zuccaro, den man als einen der entschiedensten
Vertreter des Manierismus betrachten kann, ist mit Recht
der römische Vasari genannt worden. Minder energisch und
kräftig als dieser, hatte er die grosse Leichtigkeit des Machens
mit ihm gemein. Er bewegt sich in den Reminiscenzen und
Nachkläingen der ltleister der Blüthezeit, die aber bei ihm zu
einer gewissen nüchternen Allgemeinheit abgeblasst erscheinen.
Man kann dies Vorherrschen gewisser allgemeiner Formen und
Motive, denen ebenso die Individualität wirklicher Empfin-
dung, als die Besonderheit der natürlichen Erscheinung fehlte,
als das Hauptmerkmal des Manierismus bezeichnen, wie er sich
in diesem und vielen andern Meistern ausgesprochen hat. Er
brachte damit das Bewusstsein eines grossen Theiles der Zeit-
genossen zum Ausdruck, Woher der seltene Erfolg seiner Werke
zu erklären ist. Aber gerade dies auf die Spitze treiben_ der
manieristischen Grundsätze war der Grund, dass noch inwliten
seiner eigenen Thätigkeit Bestrebungen hervortraten, die auf