Volltext: Kunst und Künstler des siebzehnten Jahrhunderts (Bd. 2)

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ausgehen. Wenn der besagte Freund entweder einen h. Johan- 
nes den Täufer oder eine h. Magdalena, einen h, Franciskus 
oder Onophrius, oder einen h. Paulus Eremita (alle Heiligen 
Gottes bittet für uns!)1) haben möchte, dann will ich ihm gern 
zu Diensten sein. Der ausserste Preis 2) würden acht Filippi 
sein, und um mich seinem Wunsche zu bequemen Würde ich 
auch so viel Seide in Tausch nehmen, wenn es gute Waare 
ist, und in diesem Falle würde ich gern vorher Einiges zur 
Probe sehen. 
Herr Antonio Cifrondi, mein Gönner, dem ich mich ganz 
ergebenst empfehle, wird bald auf sein überaus freundliches 
Billet Antwort bekommen. Der gute Geistliche, der die kleine 
Landschaft des Herrn Don Bartolomeo Viani gesehen hat, kennt 
aber nicht die ewigen Verpflichtungen, die ich diesem Herrn 
schuldig bin, und möchte trotzdem dieselbe Strasse einschlagen. 
Da ich aber keine Druckerpressc habe, um Bilder zu machen, 
sondern mich dieselben viel Mühe kosten, nicht mit den Armen, 
wohl aber mit dem Kopfe, so ist es nöthig, darauf etwas zu er- 
widern. lhr müsst daher wissen, dass hier in Genua die Beloh- 
nung 3) für zwanzig Messen zwölf Lire in genuesischer Münze 
betragen würde, was achtzehn Liren von Bergamo ausmacht. 
Und zwar geschieht dies auf Anordnung der heiligen Canones, 
welche da befehlen, dass für eine Messe nicht weniger als ein 
Giulio bezahlt werden soll, was zwölf Soldi von Genua ausmacht. 
Wenn mir also der gute Geistliche baares Geld geben wollte, so 
könnte ich es beim besten Willen und freundschaftlichster Be- 
handlung nicht unter acht Filippi für beide Bilder thun. Denn 
wenn dieselben auch nur klein sind, so gehört dazu doch ebenso 
viel Arbeit, um die Landschaft vollkommen zu machen, als wenn 
sie sechsmal so gross wären. Ich will also dem guten Geist- 
Bei, 
1) Omnes sanoti et sanctae 
2) La cortesia possibile. 
3) Uelemosina. 
orate 
Dro 
nobis!
	        
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