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die behülfliehe Hand bieten möchte. Was mir denn derselbe
auch nicht abgeschlagen hat; sondern er ist auf mein Ersuchen
so gütig gewesen, dass er bei müssiger Zeit meine Gedanken und
Art zu malen, in gewisse Bücher und Hauptstüeke eingetheilt
und in richtiger Erfassung meiner Meinung das ganze Werkchen
nach einer malerhaften Sehreibart eingerichtet hat. Er hat über-
dem das Werk mit einigen mathematischen, poetischen und die
Sitten betreffenden Anmerkungen verzieret, die ich, nachdem ich
sie gelesen und vollkommen Genüge daran gefunden, auch gerne
als meine eigenen annehme, wiewohl ich die mathematischen
Dinge nicht so vollkommen verstehe, als die anderen. So über-
gebe ich diese Abhandlung der Welt; die Zeit wird lehren, was
sie für Glück oder Unglück haben werde. Ich darf wohl erwar-
ten, dass diejenigen einigen Vorthei] daraus schöpfen werden,
die sie aufrichtig und ohne vorgefasste Meinung lesen, wohl er-
wägen und sich eifrig danach üben werden, so sie sich der Ma-
lerei zugewendet haben. Auch für Andere wird das Werk nicht
ohne Nutzen sein, welche die sichtbare WVelt emsig und genau
besehauen und untersuchen wollen. Ein Jeder nehme daraus,
was er gut findet und sei versichert, dass mein Zweck ein guter
ist. Er nehme meine Arbeit nicht übel und lebe wohl!
Wilhelm Beurs war ein Maler, der im Jahre 1656 zu
Dortrecht geboren, dort Wilhelm von Drillenburg (Schüler von
A. Bloemart und Both) zum Lehrer hatte. Bei demselben Mei-
ster erlernte die Malerei auch Arnold Houbraken, der sich in
der Kunst namentlich durch gute Radirungen, in der Literatur
dagegen durch ein grosses Werk über die niederländischen
Künstler bekannt gemacht hat. Dies ist unter dem Titel: De
groote Schouburgh der Nederlandsche Konstschilders en Schil-
dressen zu Amsterdam seit dem Jahre 1718 erSchienmL
Es scheint, als 0b die Lust mit seinem Mitschüler zu wett-
eifern, den guten Beurs bewegt habe, sich ebenfalls in der Schrift-
stellerei zu versuchen. Er gab im Jahre 1692 zu Amsterdam ein
theoretisches Werk über die Malerei heraus, von dem im folgen-
den Jahre ebendaselbst eine deutsche Uebersetzunä "Im" dem
Titel: "Die grosse Welt in's Kleine abgemßllt, oder em kurzer