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seltenen Medaglien erhalten, so dass deren Menge mit ihrer
Seltenheit wettstreitet, gesammelt; maassen eine von den Me-
daglien, nämlich des Cornuficius nach Erkenntniss der Erfah-
rensten niemals schöner und mehrer gefunden worden l).
Es sind auch sonst zu Berlin einige Partikuliers Lieb-
haber, welche diesem hohen Beispiele nachfolgen, und zu den
Büchern der alten Historien, auch die Medaglien, als stumme
Zeugen der Geschichte (als stumme Historicos) zusammentragen.
Unter ihnen ist besonders ein Rathsverwandter H. Seidel be-
kanntz), der die Welt wohl durchwandert hat und für seinen
eigenen Gebrauch mit einem sehr merkwürdigen Kabinet von
dergleichen alten Münzen versehen istß.
Testament
VOIl
BARTHOLOME ESTEBAN MURILLO.
Sevilla,
1682.
Im Namen Gottes, Amenl Kund und zu wissen allen Denen,
welche dies Testament zu Gesicht bekommen. Ich, Bartholome
Murillo, Meister der Malerkunst, Bürger von Sevilla, in der
Parochie von Santa Cruz, krank an Körper, aber gesund an
Verstand und Willenskraft, in voller Klarheit meiner Gedanken,
in vollem Bewusstsein, ungeschwachtem Gedächtniss, so wie
Gott, der Herr, die Gnade gehabt, mich zu schaffen glaube
fest und wahrhaftig an die göttliche Dreieinigkeit, Vater, Sohn
und heiligen Geist, drei unterschiedene und doch in einem
wahrhaftigen Gott vereinigte Personen; ich glaube an die hei-
lige katholische Mutterkirche und hoffe, dass der Herr mir
gnädig und barmherzig sein, und die Jungfrau Maria, die Unbe-
ileckte, Sündenreine, mir dazu als Vermittlerin verhelfen wird;
1) Bei Beger II. p. 552 abgebildet.
2) "Dies ist der Churfürstl. Rath Martin Friedrich Seidel, bekannt
auch als Herausgeber einer Reihe von Porträts solcher Männer, die sich
um die Mark Brandenberg verdient gemacbt habrb. (lcones et elogia
virorum praestantium _qul mullum studns suis conslhisque Marchiam olim
noslram juverunt ee lllustrarunt ex collecuone Nlartini Friderici Seidel,
Cons. Brandenburgwl.)