Volltext: Kunst und Künstler des siebzehnten Jahrhunderts (Bd. 2)

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Prjg Rucellai und Herrn Bali Stufa nebst allen meinen anderen 
Gönnern meine ergebenste Empfehlung zu machen, und küsse 
Ihnen unterdess ehrerbietigst die Hand, und empfehle mich 
Ihnen als Ihren ergebensten Diener. 
Auch möge Ew. Herrl. mir die Ehre erweisen, den Herrn 
Doctor Redi zu grüssen, und ihm zu sagen, dass ich damit be- 
schäftigt bin, die Skizze zu dem grossen hier in Bergamo auszu- 
führenden Gemälde zu entwerfen, welche so gross wie die Kopie 
der Assunta werden wird. Wenn er etwa Lust hätte, sie zu 
besitzen, so würde ich sie ihm aufheben. Das Bild hat den 
Untergang Pharads im rothen Meere zum Gegenstande, und 
so viel ich sehe, ist es die kühnste Komposition, die ich jemals 
gemacht habe. Auf der einen Seite male ich das Volk der 
Hebräer, welche das Meer schon durchschritten haben, und 
Moses, welcher seinen Stab über dasselbe ausstreckt. 
N. S. Wenn Sie mir doch ein Wenig sagen könnten, was 
man über mich in Florenz spricht, und was mit den Bildern der 
Nunziata geschieht. 
Bottari Raccolta lI. 52. Ciro Ferro, der Nachfolger Pietro 
Berrettinfs in den Arbeiten im Palast Pitti (vergl. oben Nr. 82), 
und, nebst Benedetto Luti, der bedeutendste unter den Vertre- 
tern jener kühnen und äusserlich glänzenden Dekorationsma- 
lerei, wie sie fortan auf lange Zeit herrschend blieb, war nach 
Bergamo berufen worden, um in der dort befindlichen Kirche 
-S. Maria Maggiore äusserst umfangreiche Freskomalereien aus- 
zuführen. Ueber die Bedingungen dieser Arbeit giebt er in dem 
obigen Briefe seinem Freunde und Gönner, dem Grafen Lorenzo 
Magalotti zu Florenz, Auskunft. Dieser nahm eine in gesell- 
schaftlicher wie wissenschaftlicher Beziehung gleich bedeutende 
Stellung in Florenz ein. Als wgentiluomo della cortei des Gross- 
herzogs Ferdinand II. hatte er den Thronfolger, nachherigen 
Grossherzog Cosimo IIL, auf dessen Reisen begleitet, und be- 
kleidete später die Stelle eines Staatsrathes. In seinen literari- 
schen Leistungen Zelgt er eine ähnliche Verbindung strenger 
naturwissenschaftlicher Forschungen und der Poesie, wie der
	        
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