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(im Text bei Bottari steht irrthümlich Neri), Neffe und Bruder
zweier Kardinäle dieses Namens, den Auftrag, das oben erwähnte
Altarbild für die Kirche S. Giovanni dei Fiorentini in Rom zu
malen. Rosa stellte darauf das Martyrium der hh_ Cosmß und
Darniano dar, die auf einem Scheiterhaufen dem Flammentode
preisgegeben werden sollen. Die Flamme aber schlägt weit 3115-
einander und ergreift die Henkersknechte, welche entsetzt zu
Boden stürzen, Während zwei Engel den Martyrern Muth zu-
sprechen. Das Bild, das, wie der Brief bezeugt, in einer gewal-
tigen Aufregung gemalt worden war, zeichnete sich durch Kühn-
heit und eine ergreifende Leidenschaftlichkeit aus und Salvator
War im Voraus von dem grossen Eindruck überzeugt, den das-
Selbe im Publikum hervorrufen würde. Der Erfolg aber ent-
sprach seinen Erwartungen sehr wenig. Als Passeri an dem
Abend nach der Enthüllung des Bildes auf den Monte Pincio
ging, um mit Salvator den gewohnten Abendspaziergang zu
machen, kam ihm Salvator lachend entgegen. vNum, fragte er,
i-was sagen die boshaften _Neider? jßtlt haben sie sich doch
überzeugen können, dass ich auch im Grossen malen kann.
Jetzt soll der Michel Angelo nur kommen und die nackte Figur,
die ich auf denävßrlde angÄ-zbiächt habe, besser zeichnen, wenn
er es vermag. a rlich, ie elt wird jetzt staunen, denn jetzt
erst habe_ic_h ihr gezeigt, was ich zu leisten vermagil Passeri,
um den eifrigen Maler nicht zu enttäuschen, begnügte sich, die
ätglgäläailiä 23011223; eiänd suchte das Gespräch auf einen andern
Das am Schluss des Briefes erwähnte Bild war ebenfalls für
eine Kirche bestimmt. Es war ihm von Marco Antonio Venerosi,
Bauherrn des Domes von Pisa, auf Veranlassung Iiicciardfs auf-
getragen worden und wurde gegenüber dem schönen Bilde der
h. Agnes von Andrea del Sarto aufgestellt. Es stellte den Heili-
gen in kriegerischer Rüstung, auf einen Marmorpilaster gestützt
und in der Hand das Kreuz haltend, dar. Auch nach dem Tode
Salvatofs wurden noch einige seiner Bilder in einer Kapelle von
S: Miäria del poiaoäo in Bodni aulfgestellgt. äalvator Rosa starb we-
Illge ahre, nac em er en o igen rie an Ricciardi eschrie-
hell (1673). Die Festigkeit des Charakters und die philoäophische
Ruhe, die er so gern während seines Lebens zur Schau trug,
hielten nicht Stand vor den Schrecken der Krankheit und des
Todes. Die Freunde, die über sein Leben geschrieben, Sind einig
darüber, dass er in laute und verzweiflungsvolle Klagen au?"
gebrochen sei. Alle Arbeit setzte er aus, auch hierin ganz 1m
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