Volltext: Kunst und Künstler des siebzehnten Jahrhunderts (Bd. 2)

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hin. Nichts dauerhafteres, sagt er darin, lebe in Seiner Erinne- 
rung als Ricciardfs Liebe und die Verpllichtung, die er gegen 
die Lucrezia hege. Uebrigens ist er trüber Stimmung; mit Freu- 
den gedenke er nur der göttlichen Einsamkeit zu Stfozzavolpg, 
denn jeder bewohnte Ort sei seinen Augen ein Gräue] und ver- 
hasst, wie ein Todfeind. Und in dem folgenden Briefe vom 
letzten Oktober d. J. sagt er ihm, sein Brief habe ihn um 
zwölf Jahre jünger gemacht, und wenn derselbe nicht ange- 
kommen wäre, so hätte er selbst sein Ränzel geschnürt und 
wäre zu dem Freunde gewandert. Er hätte dann als Handlanger 
bei dem Bau dienen können, mit dem Ricciardi beschäftigt war. 
Er klagt ferner darin über seine Augen, die sich immer mehr 
verschlechtern und theilt dem Freunde mit, dass es ihm durch 
die Gunst des Schicksals endlich gelungen sei, sich 20 Scudi für 
den Monat zu sichern. Von Poussin schreibt er, dass derselbe 
schon zur Hälfte dem Jenseits angehöre. 
SALVATOR ROSA 
an 
G10. BAT. Rrccnunn. 
Rom, 
26. Januar 1666. 
Als ich schon glaubte, dass die jetzige verteufelte Jahres- 
zeit zu Ende ginge, da fangt sie mit einem Male seit vier Tagen 
wieder von vorn an. Die Kalte ist dies Jahr so schändlich 1) ge- 
wesen, dass ich wirklich mehrmals glaubte, drauf zu gehen. Bei 
der Hitze geräth mein Kopf in Unordnung, und bei der Kälte 
zieht er sich so zusammen, dass ich fürchten muss, einmal 
plötzlich hinzufallen, und er zu meinem Leben sagt: Gute Nacht! 
Auf Wiedersehn an den Ufern des Acheronl Seit zwei Monaten 
habe ich an Kopfweh gelitten, trotzdem ich mich wie ein Hühn- 
chen geschont habe. 
Meine Füsse sind fortwährend wie ein Paar Stücke Eis, 
trotz der Wohlthat der Filzschuhe, die ich mir habe von Venedig 
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