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rungen darauf hingewiesen, wie sich in dieser ernsten und ge-
diegenen Komposition der düstere Sinn des Meisters, verbunden
mit der Sympathie für die grossen und blutigen "Ereignisse kund-
giebt, die vor noch nicht allzulanger Zeit sein Vaterland er-
schüttert hatten und denen er, gleichviel, ob er selbst unter Ma-
saniello gekämpft hat oder nicht, jedenfalls seine lebhafteste
Theilnahme zugewendet hatte. Er zeigte dieselbe, indem er den
verwandten Gegenstand mit der ganzen Energie seiner eigenen
Empfindung darstellte. Das Bild befindet sich gegenwärtig in
der Gallerie des Palastes Pitti zu Florenz.
SALVATOR ROSA
{III
G10. BAT. RICCIARDI.
R0m2
2. Januar 1664.
Ihr seid wirklich sehr gutmüthig, Euch einreden zu lassen,
ich sei darauf aus, Geld zu machen, und namentlich in jetziger
Zeit, wo jeder fromme Christ sein Geld sechsmal umwcndet.
Wer Euch mit solchen Possen berichtet hat, der will mir ent-
weder recht wohl, oder er träumt. Ist das Erste der Fall, so
danke ich ihm dafür ist es das Zweite, so thut es mir leid,
dass es nicht wahr ist. Mein Riociardi! alle meine Reiehthümer
bestehen in den vier Bajocchü), die ich in die Wolle gesteckt
habe, ein Geschäft, das, Dank sei es den Herrn Kriegsgetüm-
meln! jetzt ganz darniederliegt, wodurch mir denn folglich auch
der geringe Gewinn, den ich daraus zog, abgeschnitten ist.
Wahr ist es allerdings, dass ich bald auf ein Tausend Scudi
für gemachte Bilder gekommen bin, aber von diesen verkauft
sich nur hin und wieder eines mit ganz ausserordentlieher
Schwierigkeit. Und was soll man dann damit machen! Es ist
l) Baldinucci erzählt, dass auf der Reise nach Florenz, im Jahre 1661,
die wohlgemeinten Aeusserungenennes Dleners Salvator zu einer grösseren
Sparsamkeit bewegt hätten, als Ihm bis dahin eigen gewesen war.