321
einen Blick, noch einen Schritt, gethan habe, ohne Ellrßr Zll
gedenken! Gebt mir Nachricht von Eurem Befinden, wie von
dem Eurer ganzen Familie, auch llnterlasst mir nicht, den
Signor Cosimo zu umarmen und Allen, bis auf die Katzen, meine
Reverenz zu machen. Allen dortigen Herren hunderttausend
Küsse, und so wünsche ich Euch, indem ich Euch von Hefzgn
umarme, alles mögliche Gute.
Bottari Raccolta I. 450. Es bedarf kaum der Bemerkung,
wie sehr die Landschaften Salvatofs den Ansichten entsprechen,
die derselbe hier über die von ihm auf einer Reise nach Loretto
durchreisten Felsengegenden ausspricht. Die Eindrücke seiner
Jugend, in welcher er die wüstesten Striche der Ahruzzen ein-
sam durchstreift hatte, verbunden sich mit den Eindrücken und
Stimmungen der Gegenwart, um diese Vorliebe für unbewohnte,
wüste und schauerliche Gegenden noch mehr zu steigern. Sehr
bezeichnend ist in dieser Beziehung auch eine Aeusserung in
einem früheren Briefe (November 1660), wonach eine ihm von
Ricciardi angebotene kleine Villa alle Schönheit für ihn da-
durch verliert, dass sie zu nahe bei den Wohnungen anderer
Menschen liege.
SALVATOR ROSA
311
G10. BAT. RICCIARDI.
Rüma
16. September 1662
Es nutzt zu nichts, mir die Ergötzlichkeiten von Strozza-
volpe vom verflossenen Jahre in's Gedäehtniss zurüekzurufen,
indem nicht ein Tag vergeht, ohne dass deren eine feierliche
Erwähnung gethan werde zum grossen Leidwesen unserer Ge-
danken, die, indem sie sich gerade im Gegcntheile hefanäif"
finden, sich mit der Erinnerung aller Einzelheiten selbst P61"
nigen. Ich schwöre Euch, dass ich mitunter Allgllsto aus"
Schelte, der noch an Alles gedenkt, damit er sich nicht die
{Künstler-Briefen I1. 21