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Sprung gemacht hatu. Das Bild befindet sich gegenwärtig im
Louvre (Villot Ecole Italienne Nr. 360), und ist in Bezug auf die
wilde, fast wüste Leidenschaftlichkeit und Verhissenheit, die
sich in den kämpfenden Kriegern ausspricht, eines der bezeich-
nendsten Werke dieses Meisters. Die Schlacht geht in einer
öden Felsenlandschaft vor, in deren Vordergrund sich die vor-
trefflich gemalten Ruinen eines antiken Tempels befinden.
SALVATOR ROSA
an
G10. BAT. RICCIARDI.
Romw.
1654.
Mai
Bei Allem in der Welt, ich kann noch immer nicht glauben,
dass der Brief, den ich mit der letzten Post erhalten, von Euch
sei; denn schon sind sechs Posten eine nach der andern gekom-
men, nicht blos ohne mir diese Eure besagte Gunst zu bringen,
sondern auch nicht einmal die, welche mir in Ermangelung von
Euch unser Herr Cosimo zu gewähren pflegte. Die Verdammun-
gen, die ich auf die Frau Komödia geschleudert, waren uner-
hört, denn sie war die Veranlassung, dass ich so lange fasten
musste. Eine kleine Genugthuung hat es mir wenigstens ge-
währt, dass die Komödie wegen ihrer Länge etwas ermüdend ge-
wesen ist, welcher Fehler mir schon vor Eurer Benachrichtigung
durch die Mittheilungen zu Ohren gekommen ist, die mir der
Kanonikus da Scorno, mein Nachbar und ein vortrefTlicher Herr,
darüber gemacht hat.
Ich habe Euch letzthin einen äusserst langen Brief geschrie-
ben, indem ich Euch unter der gewohnten Adresse des Herrn
Fabretti lNachricht von allen meinen Unfällen gegeben und Euch
Alles mitgetheilt habe, was sich seit Eurem Schweigen bis jetzt
zugetragen hat. lch bitte Euch also, beeilt Euch und gebt mir
Nachricht von dem Empfange desselben, sonst werde ich immer
den Gedanken hegen, dass Andere meine Briefe in die Hände
bekommen, Aus jenem Briefe wird Ew. Herrl. die schändliche