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in Fluss zu gebracht haben; so dass sich künftig Jemand finden
kann, der, indem er Sie zum Führer nimmt, etwas zu geben
vermag, was wirklich der Malerei zum Vortheil gereiche.
Nachdem ich die Eintheilung betrachtet, welche Franciscus
Junius von dieser schönen Kunst macht, wage ich es, hier kurz
dasjenige aufzustellen, was ich daraus gelernt habe. Zuerst aber
ist es nothwendig, zu wissen, was für eine Art von Nachahmung
die Malerei sei und dieselbe naher zu bestimmen.
Definition. Es ist eine Nachahmung, die mit Linien und
Farben auf einer graden Flache bewerkstelligt wird und die sich
auf Alles erstreckt, was man unter der Sonne erblickt: ihr Zweck
ist Ergötzung und Genuss.
Grundsätze, welche jeder Mensch, der überhaupt zu denken
im Stande ist, verstehen kann.
Es giebt nichts Sichtbares ohne Licht.
Es giebt nichts Sichtbares ohne ein durchsichtiges Medium.
Es giebt nichts Sichtbares ohne Form.
Es giebt nichts Sichtbares ohne Farbe.
Es giebt nichts Sichtbares ohne Abstand und Entfernung.
Es giebt nichts Sichtbares ohne Werkzeug des Sehens.
Dinge, die sich nicht lernen lassen und welche die wesent-
lichsten Bestandtheile der Malerei ausmachen.
Erstens, was den Stoß" betrifft, so muss derselbe edel sein
und keine Eigenschaft des Handwerkers an sich haben 1). Um
dem Maler Gelegenheit zu geben, seinen Geist und sein Talent
zu zeigen, muss man einen solchen Stoß" wählen, welcher fähig
ist, die vollendetste Form anzunehmen.
Mit der Disposition oder Anordnung ist zu beginnen; dann
kommt die Ausschmückung, das Decorum, die Schönheit,
Grazie, Lebendigkeit, das Uebliche, die Wahrscheinlichkeit und
überall das Urtheil.
Diese letzten Theile gehören dem Maler eigenthümlich zu
und können nicht gelehrt werden. Es ist der goldnc Zweig
Fouvrier.
de
qualitä
RIIGUIIG
N 'ait regu