Volltext: Kunst und Künstler des siebzehnten Jahrhunderts (Bd. 2)

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gOtZ ihrer Schwachez 3111i 136512811 und vortrefflichsten Theile der 
Nunlst beobachten, we c2e zur Herrschaft des Kopfes gehörem. 
r ac einem Brie e vom .Augus_t 1660 Yergeht ihm schon kein 
1' ag mehr ohne Schmerzen, das Zittern seiner Glieder nimmt fort- 
während zu. Sollte er, sagt er darin, den Herbst noch e 16b 
so würde er Pinsel und Farbe sogleich wieder für seinen II; euend 
ergreifen. Zu all' diesem Leid kommt nun noch der Tod de" n 
Frau und mannigfache Plage, die ihm von einem jener euer 
wandten bereitet wird, die er in dem obigen Briefe an Bei; 
von Chantelou empfiehlt. Er beklagt sich über diesen Seinen 
Neffen, den er einen bäuerischen, dummen und hirnlosen Men- 
schen nennt und der ihm fortwährend seine Ruhe störe 1) in 
einem späteren Briefe an Chantelou, der mit der Versicherhng 
schliesst, dass er ihm, mehr als irgend einem andern Menschen 
Dank schuldig sei, und dass er ihn stets als seine Zuilueht umi 
Stütze betrachten werde. 
NICOLAS 
POUSSIN 
an 
Herrn 
DE CHAMBRAY. 
7. März 1665. 
ßümv 
Mein Herr! Man muss endlich versuchen, sich aufzuraifen. 
Nachdem man so lange geschwiegen, muss man etwas von sich 
hören lassen, so lange einem der Puls noch schlägt. Ich habe 
vollständige Musse, um Ihr Buch über die vollkommene Idee der 
Malerei zu lesen und zu prüfen. Es hat meiner betrübten Seele 
zur süssen Labung gedient und ich habe mich darüber gefreut, 
dass Sie der Erste unter den Franzosen gewesen sind, Welcher 
denen die Augen geöffnet hat, die nur durch anderer Leute 
Augen gesehen und sich so zu einer allgemein verbreiteten fal- 
schen Ansicht haben verleiten lassen. Es ist Ihnen gelungen, 
einen spröden und schwer zu handhabenden Stoff erwärmt und 
l) Poussin hat diesen Neffen, einen Maler Namens Le Tellier,_ nach 
Passeri, später in seine l-Ieimath Andelys zurückgeschickt. Versl- Pimmel: 
Peintres provinciaux l. 188 lf.
	        
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