277
verfolgt; aber man kann es andererseits auch nicht verkennen,
dass er sich jene anderweitige Verfügung über die Benutzung
des Hauses selbst zugezogen hatte. Hatte er doch geflissentlich
seinen Entschluss, nicht nach Paris zurückzukehren, zu ver-
schiedenen Personen ausgesprochen, so dass ihm durch die
zeitweilige Benutzung des Hauses gar kein Unrecht angethan
wurde. Die Versicherung aber, dass er rgerade jetzt Lust ge-
habt, zurückzukehren", ist nach dem, was wir oben angeführt
haben, wohl schwerlich eine ernst gemeinte, und gewiss auch von
Herrn von Chantelou nicht als solche betrachtet worden. Auch
haben die Einwendungen Poussin's, wie sich voraussehen liess,
keinen Erfolg gehabt, umsoweniger als sein Gönner De Noyers
am 20. Oktober 1645 starb und Poussin nunmehr alle weiteren
Bemühungen in dieser Angelegenheit aufgab, die er am besten
ganz und gar unterlassen hatte.
In Bezug auf die anderen Einzelheiten ist wenig zu bemer-
ken. Das von Poussin erwähnte Bild gehört zu der Reihe der
Sakramente, die" er nach dem Vorbilde der für Cassiano del
Pozzo gemalten für Herrn von Chantelou ausführte. Dufresne
war der erste Direktor der Königl. Druckerei in Paris. Als
Mann von vielseitigen Kenntnissen begleitete er in der Eigen-
schaft eines Bibliothekars die Königin Christine von Schweden
nach Rom, kehrte aber später wieder nach Frankreich zurück,
wo er im Jahre 1661 starb. Womit die Lücke am Schluss des
Briefes auszufüllen sei, weiss ich nicht. Es ist, wenn auch nicht
wahrscheinlich, doch möglich, dass das Mobiliar des Hauses in
Paris gemeint sei, um dessen Verkauf Poussin allerdings schon
früher Herrn von Chantelou ersucht hatte.
POUSSIN
NICOLAS
an
Herrn DE CHANTELOU.
BOm:
7. April 1641.
Ich gestehe, mein Herr! und dies ist die reine Wahrheit,
dass alle Briefe, mit denen Sie mich beehren, mir zugleich
Freude und Nutzen verursachen. Ihr letztes Schreiben vom
15. März hat auf mich denselben Eindruck, als die früheren