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Was den Entschluss betrifft, den Monseigneur De Noyers
von mir zu wissen wünschte, so dürfen Sie nicht denken, dass
ich in sehr grossem Zweifel darüber gewesen wäre, was ich zu
antworten hätte: denn nachdem ich eine Reihe von ganzen fünf-
zehn Jahren in diesem Lande sehr glücklich gelebt habe, nach-
dem ich selbst hier geheirathet hatte und die Hoffnung hegte,
hier sterben zu können, war ich langst bei mir selbst entschlos-
sen, das italienische Sprüchwort zu befolgen: wem es wohl geht,
der geht nicht von dannen 1). Nachdem ich nun aber einen zwei-
ten Brief von Herrn Lemaire erhalten, gegen deSSßll Ende Sich
eine Bemerkung von Ihrer Hand befindet, worin Sie mir sagen,
bei dem Schlusse dieses Briefes zugegen gewesen Zll Sein Und
sogar einen Theil des Inhaltes dazu gegeben zu haben da
bin ich denn doch sehr schwankend geworden und habe mich
selbst entschlossen, auf die mir gemachten Anerbietungen ein-
zugehen und zwar hauptsächlich, weil ich dort bessere Gele-
genheit finden werde, Ihnen, mein Herr! dienen zu können,
dem ich mein ganzes Leben lang auf das Engste verpflichtet
sein werde.
N. S. Ich ersuche Sie, mein Herr! auf das Dringendste,
unsere ganze Angelegenheit aufzugeben, [wenn sich deren Ans-
führung auch nur die geringste Schwierigkeit entgegenstehen
sollte. Vielleicht kommt es einem Andern zu statten, der sich
mehr danach sehnt, als ich; denn am Ende kann ich hier dem
Könige, dem Herrn Kardinal und Monseigneur De Noyers, so wie
auch Ihnen eben so gut dienen, als dort. Zugesagt habe ich
grossentheils nur, um einen Beweis meines Gehorsams zu geben.
Ich werde aber, wenn ich es wohl bedenke, Leben und Gesund-
heit preisgeben, wegen der grossen Schwierigkeit jetzt zu reisen,
ganz abgesehen davon, dass ich krank bin: indess will ich
schliesslich Alles in Gottes Hände und in die Ihrigen legen. Ich
erwarte Ihre Antwort.
Stü
Chi
IUUOVB.
bene, non