1847 I. S. 134). Kaum nach irgend einem französischen Meister
der damaligen Zeit ist soviel gestochen worden, als nach ihm,
obschon seine Bilder bis auf sehr wenige verloren gegangen
oder vergessen sind. Seine Hallptthätigkeit erstreckte sich auf
Zeichnungen, deren er nach Dumesnil eine unberechenbare
Menge gemacht haben soll. Er ist auch selbst als Kupferstecher
bekannt. Nachdem er, wie aus den Daten einiger seiner Stiche
hervorgeht, eine Reihe von Jahren (1618-1621) in Rom gear-
beitet hatte, kehrte er in sein Vaterland zurück, wo er sich in
Paris niederliess. Er beschäftigte sich daselbst theils mit künst-
lerischen Arbeiten (ein Bild vom Jahre 1638 befindet sich noch
in Notre Dame zu Paris), theils aber auch mit dem Kunsthandel.
Darauf beziehen sich mehrfache Aeusseruugen in dem obigen
Briefe, aus dem übrigens seine Bekanntschaft mit vielen der
bedeutendsten Künstler, wie mit Van Dyk, mit C. Poelenburg
und dessen Schüler Uytenbrock, mit Gerhard Honthorst und
Rembrandt hervorgeht. Der Brief trägt weder Ortsbezeichnung
noch Jahreszahl; doch ist er höchst wahrscheinlich in Paris
geschrieben, wo Vignon, dessen Kennerschaft besonders ge-
rühmt wird, ansässig war, und kurz zuvor die daselbst befind-
liche Gemäldesammlung eines spanischen Kunstliebhabers Lopez
abgeschätzt hatte. Aus der Erwähnung, dass Cornelius Poelen-
burg in London anwesend sei, lässt sich auf das Jahr 1637
schliessen, in welchem Karl I. diesen vielbeliebten Künstler an
seinen Hof berufen hatte, von wo indess Poelenburg bald wie-
der in seine Heimath zurückgekehrt ist. Dass zu derselben Zeit
auch Van Dyk in London lebte, haben wir schon früher bemerkt.
Francesco Langlois ist der schon in den Erläuterungen zu dem
vorigen Briefe erwähnte französische Kupferstecher und Kunst-
händler, der von den Italienern auch Linglese genannt wird,
noch allgemeiner aber unter dem Beinamen vChartresß oder iil
Ciartresu, bekannt ist. Er hatte einen ungemein ausgedehnten
Kunstverlag und Kunsthandel zu Paris. Auch von Vignon hat
er einige Blätter herausgegeben, wie z. B. die Reue Petri (bei
Dumesnil Peintre graveur francais VII. p. 154 Nr. 18). Dass der
Künstler mit dem Verleger sehr nah befreundet gewesen, geht,
abgesehen von dem Briefe, aus der Dedikation von Vignon's
Martyrium des h. Laurentius hervor, welches Langlois mit den
Worten gewidmet ist: vAl Carissimo e vero amico il Sgr. Fran-
cesco Linglese detto il Ciartres dedico le mie opere et il mio
Cuore", Dumesnil a. a. O. Nr. 21. Monsignore Bottßfl be-
merkt, dass Langlois der erste Gemahl der Grossmutter des