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selbst in literarischer Produktion versuchte, Vom Glück und
einer gewissen Schlauigkeit mehr begünstigt, als durch Talent
berechtigt, gelangte er zu der damals sehr einflussreichen Stel-
lung eines Sekretairs des Kardinals Ludovisi und zu einem
ehrenvollen Namen, wie er kaum den Caracci selbst zu Theil
geworden ist. Malvasia hat in der Felsina pittrice sein Leben
beschrieben II. 139 ff. Ein von ihm an D. Ferrante Carlo ge-
richteter Brief, datirt Bologna 13. August 1608, befindet sich
bei Bottari Racc. I. 325. Niccolö Langlois ist ein Kupfer-
stecher, über dessen Lebensverhältnisse nichts Näheres bekannt
ist, der aber damals in Florenz beschäftigt gGWGSSII Zll Sein
scheint. Er hat u. A. nach Rafael gestochen. Vielleicht war er
mit dem im folgenden Briefe genannten Frangois Langlois
verwandt. Ja, ich möchte ihn für den Sohn dieses sehr tha-
tigen und mit vielen Künstlern befreundeten Kunst-Verlegers
halten, indem auf vielen Blättern aus diesem Verlage (nament-
lich auf denen von Stefano della Bella) sich die später einge-
stochene Firma vN. Langlois excni und vN. L. filsß befindet.
Und selbst von dem oben erwähnten Blatte Stella's giebt es spä-
tere Abdrücke mit der Firma "A Paris chez Nicolas Langlois rue
St. Jacques ä la Victoirei. Dumesnil Peintre graveur franeais
Vll. p. 161 Nr. 5.
CLAUDE VIGNON
311
FRANQOIS
LANGLOIS.
[Paris,
163W]
Ew. Herrl. wird mir einen grossen Gefallen erweisen, wenn
Sie in London den Herrn Cornelius Poelenburg, einen sehr be-
rühmten Maler, so wie andere Freunde von mir grüssen wollen.
Und wenn vielleicht zufällig der berühmte Herr Bitter Van Dyk
daselbst anwesend sein sollte, so grüssen Sie denselben eben-
falls ganz ergebenst von mir und sagen Sie ihm, dass ich gestern
die Gemälde des Herrn Lopez abgeschätzt habe, unter denen
sich auch einige von Tizian befinden. Unter den letzteren ist
ein höchst ausgezeichnetes Porträt Ariosto's. Die Bilder werden
um die Mitte des nächsten Dezembers nebst vielen andern kost-