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sehen, 0b Ihr nicht mit ihm kämet. Einige Euerer Freunde
haben mich an zwei Meilen vor Porta San Giovanni begleitet
und lhr seid die Veranlassung gewesen, dass wir uns in der
Osterie zum Sterne festgesetzt und auf Euer Wohl angestossen
haben.
Gegenwärtiges schreibe ich Euch, um Euch zu bitten, Ihr
möchtet doch dem Herrn Wilhelm (Baur) sagen, dass ich ihn
ersuche, recht bald hierher zu kommen, denn ich will ihm an
der Arbeit eines Buches über Schlachten des llandrischen Krie-
ges Antheil verschaffen, wobei er so viel als er nur will verdie-
nen kann. Wäre ich nicht entschlossen gewesen, abzureisen, so
hätte ich selbst die Arbeit gemacht. Sie wollten auch, dass ich
es machen sollte, ich habe ihnen aber gesagt, es werde ein
Freund von mir kommen, der es besser als ich machen würde.
Alle Tage sind sie nun bei mir im Hause, um zu erfahren, oh
derselbe angelangt sei; ich heschwöre ihn also, sich nicht diese
Gelegenheit zu dem Verdienst, der sich ihm darbietet, entgehen
zu lassen.
Dem Herrn Giovanni Valesio und dessen Genossen küsse
ich die Hand. Ich schicke Euch einen Probedruck von meiner
Darstellung des Festes von Florenz, die ich gestochen habe und
gerne zu einem Preise verkaufen möchte, den Ihr für passend
erachten werdet. Den Probedruck könnt Ihr dem Herrn Valesio
oder wem es Euch sonst gefällt gehen. Und nun schliesse ich
mit tausend Grüssen sowohl von Eueren Freunden, als auch von
mir selbst ohne Ende.
Der von Bottari Raccolta IV. 446 mitgetheilte Brief ist
von Stella kurz nach seiner Abreise von Florenz an einen dort
lebenden Freund gerichtet. Stella, 1596 zu Lyon in einer aus
den Niederlanden stammenden Familie geboren, war im Jahre
1616 nach Italien gegangen. In Florenz wurde er dem Gross-
herzog Cosimo II. bekannt, der ihn bei Gelegenheit der Hochzeit
seines Sohnes Ferdinand II. beschäftigte, und ihm, wie dem da-
mals ebenfalls in Florenz ansässigen Callot, grosse Gunst ange-
deihen liess. Wie dieser trat er gegen Gehalt und freie Woh-
nung in die Dienste des Fürsten. Von den Werken, die 91'