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N. S. Ew. Herrl. möge mir die Gunst erweisen, allen jenen
schwarz-rothen Herren die Hände zu küssen; ich würde nicht
verfehlen, Sie binnen Kurzem in einem Briefe zu begrüssen,
denn ich bin immer Ihr Diener.
Noch bitte ich Ew. Herrl., wenn Sie mir etwas schicken,
dies unter keiner anderen als meiner Adresse zu thun; denn der
Firniss hat den anderen Brief verdorben.
M. A. Gualandi Memorie II. 129. Die Sehnsucht nach
Italien, welche Callot, einer der geistreichsten Künstler der
französischen Schule des siebzehnten Jahrhunderts, in dem
obigen Briefe ausspricht, hatte ihn schon als Knabe aus dem
Hause der wohlhabenden und angesehenen Eltern zu Nancy
vertrieben und nach dem Lande der Kunst, das namentlich seit
dem Anfange des siebzehnten Jahrhunderts einen so grossen
Einfluss auf Frankreich ausübte, hingeführt. Zweimal aber
führten ihn ungünstige Umstände wieder nach der Heimath
zurück, von wo er dann endlich im Jünglings-Alter und mit
Zustimmung der Familie nach Rom und Florenz ging, an
welchem letzteren Orte er unter Giulio Parigi arbeitete und
bald die Gunst des Grossherzogs, für den er namentlich eine
Reihe von Kupferstichen und Radirungen auszuführen hatte,
erwarb. Durch diese seine Berührung mit dem Hofe scheint
Callot auch mit dem im Brief erwähnten Herrn Curtio Piccheni
(auch Piccheno und Picchena geschrieben) bekannt geworden zu
sein, der sich durch Talente und Verdienste zum Staats-Sekre-
tair aufgeschwungen hatte und als Senator von Florenz gestor-
hen ist. Domenico Pandolfini lebte im Hause Picchenfs, der
sich eifrig mit den Wissenschaften beschäftigte und u. a. Ob-
servationen über Tacitus herausgegeben hat. Nach dem Tode
seines Gönners, des Grossherzogs, verliess Callot Florenz in
Gesellschaft des Prinzen Karl von Lothringen, um sich in Nancy
niederzulassen, wo ihm eine sehr ehrenvolle Stellung und viel-
fache Aufträge zu Theil wurden. Trotzdem hat er die Sehn-
sucht nach Italien nie verloren, und als die Stadt Nancy dem
Königreich Frankreich einverleibt wurde, beschloss er, mit sei-
ner Gattin nach dem geliebten Florenz zurückzukehren, wurde
aber mitten unter den Vorbereitungen zur Reise vom Tode über-
rascht (1635)-
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