Beziehungen, wie mit einigen angesehenen Predigern seiner
Gemeinde, so auch mit Jeremias de Decker und Konstantin
Huygells, die auf dem Gebiete der Literatur eine ähnliche Tha-
tigkeit entfalteten als Rembrandt auf dem der Malerei. Seine
Freundschaft mit dem vielseitig gebildeten Bürgermeister Six
ist zu bekannt, um hier noch besonders hervorgehoben zu
werden; Wohl aber ist sein Verhaltniss zu dem vortrefflichen
Alterthumskenner und Künstler Bishop (Johannes Episcopius)
zu beachten, der ihm den zweiten Theil seines Kupferwerkes
über antike Statuen gewidmet haben soll 1).
Auch äusserlich genommen war die Lage des Künstlers
keine unglückliche zu nennen. In einer wohlhabenden, betrieb-
samen Familie zu Leyden geboren, hat er, seitdem er sich 1630
in Amsterdam niedergelassen, auch in pekuniärer Beziehung
grosse Erfolge gehabt. Ebenso deutet seine im Jahre 1634 mit
Saskia Uilenburg geschlossene Heirath auf die günstigen Ver-
hältnisse des Künstlers, indem seine Frau aus einer sehr ange-
sehenen und wohlhabenden Bürgerfamilie in Friesland stammte,
wo ihr Vater, der zur Zeit der Verheirathung schon gestorben
war, das ehrenvolle Amt eines Bürgermeisters und später das
eines Bathes am Hofe von Friesland bekleidet hatte. Als im
Jahre 1642 seine Frau starb, sicherte sie Rembrandt den Niess-
brauch ihres Vermögens zu, welches auf ihrer beider Sohn Titus
überging, und sich auf mehr als 40,000 Gulden belief. Von
jener Zeit an aber scheinen sich Rembrandts Verhältnisse all-
mälig verschlechtert zu haben. WVar es der Verlust der sorgen-
den Hausfrau die ja so oft dem Künstler in den praktischen
Verhältnissen des Lebens als Rath und Stütze dienen muss
oder war es die Ungunst der Zeiten, die damals manchen Pri-
vatmann in's Verderben riss, und auch den in praktischen Din-
gen vielleicht unerfahrenen Künstler mitergriÜen haben mochte,
genug, Rembrandt nob er schon kein Verschwender gewesem
wie Sandrart sagt, gerieth allmälig in drückende Geldnoth.
Schon im Jahre 1653 ist er genöthigt, zwei Darlehen von 4180
und 4200 Gulden aufzunehmen; im Jahre 1654 borgt er 1168
Gulden. vAm 17. Mai 1656 liess er sein Haus in der Sankt
l) „Signorum veterum Ieones serni-centuria altera". Die Nachricht, dass
dieser zweite Band Rembrandt gewidmet sel, giebt Kg lloff a. a. O. S. 474
ohne nähere Angabe der Natueund des Inhalte d1eserW1dn1ung_ Die König],
Kupferstich-Sammlung 1n_Berlm besitzt die einzelnen zu diesem Bande gehö-
rigen Radirungen, sowie ein Druckblatt mit dem oben angegebenen Titel; nicht
aber die Widmung, die auch weder von Ebert, noch von Brunet erwähnt wird.