Volltext: Kunst und Künstler des siebzehnten Jahrhunderts (Bd. 2)

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Skulptur treffliche Fortschritte bei ihm gemacht habe. Er 
empfiehlt allen Herren und Magistratsbehörden, ihn durch Pri- 
vilegien und Freiheiten zu fördern, auf dass er Seinen Aufent- 
halt bei ihnen nehme und ihre WOhIlungen mit seinen Kunst- 
werken Schmücke. Namentlich wird seine Kunstfertjgkeit in 
Elfenbein-Schnitzereien hervorgehoben. 
Der obige, von Gachet Lettres p. 283 mitgetheilte Brief be_ 
zieht sich auf die am 1. Mai stattgehabte Vermählung Faid'herbe's 
mit Marie Smeyers und bekundet, welche Frische des Geistes sich 
der fast dreiundsechzigjährige Künstler trotz der ununterbroche- 
nen körperlichen Leiden bis zu seinem Ende bewahrt hat. Man 
kann sagen, bis zu seinem Ende; denn kaum drei Wochen, 
nachdem er diesen Brief voll heiterer Laune und herzlicher 
Theilnahme geschrieben, war er eine Leiche. Rubens starb am 
30. Mai 1640. Fürstlich wie sein Leben, waren auch die Eh- 
renbezeugungen, welche ihm noch im Tode erwiesen wurden, 
und die eben sowohl dem Grössten der Künstler, als auch dem 
Eifrigsten der Vaterlandsfreunde galten. 
ANTON VAÜ DYK 
an 
FRANCISCUS 
J UNIUS. 
[Londülla] 
I4. August 1636. 
Der Baron Canuwe hat mir zur See ein Exemplar Ihres 
Buches wDe pietura Veterumß geschickt, welches derselbe sehr 
hoch halt, und als ein Werk voll grösster Gelehrsamkeit be- 
trachtet. Ich bin der festen Ueberzeugung, dass dasselbe eine 
sehr günstige Aufnahme finden und auf die Künste einen sehr 
vortheilhaften Einfluss ausüben wird. Eine so gründliche Arbeit 
kann nur die Wiedergeburt derselben befördern, und dem Autor 
grossen Ruhm und grosse Genugthuung verschaffen. Ich habe 
das Buch kürzlich einem sehr unterrichteten Edelmanne mitge- 
theilt, der mich besuchte, und ich kann kaum sagen. in welchen 
günstigen Ausdrücken derselbe von Ihrer Arbeit sprach, die 91' 
als eine der merkwürdigsten und gelehrtesten betrachtet, die er
	        
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