RUBENS
ELI!
DU QUESNOY.
Fnmqoxs
Antwerpen,
I7. April
1640.
Ich weiss nicht, wie ich Ew. Herrl. die Verbindlichkeiten
wegen der Modelle ausdrücken soll, die Sie mir geschickt ha-
ben, nnd wegen der Gyps-Abgüsse von den beiden Kinderfigu-
ren von dem Epitaphium des Vandenl) in der Kirche deIPanima;
und noch viel weniger vermag ich das Lob ihrer Schönheit aus-
zusprechen. Man zweifelt, 0b die Natur oder die Kunst sie ge-
macht und der Marmor sich zum Leben erweicht habe. Auch
der Ruhm der Statue des h. Andreas, die jetzt enthüllt worden,
ist zu meinen Ohren gedrungen, und ich sowohl insbesondere
als auch im Allgemeinen unsere ganze Nation, wir freuen uns
dessen mit Ihnen, indem wir zugleich auch an Ihrem Ruhme
Theil haben. Wenn ich nicht vom Alter und von der Gicht, die
mich unbrauchbar machen, hier zurück gehalten würde, so käme
ich selbst dorthin, um mit meinen eigenen Augen ein so würdiges
Werk sehen und bewundern zu können. Jedoch hoffe ich, dass
ich Ew. Herrl. hier unter uns wieder sehen werde, und dass
Flandern, unser theuerstes Vaterland, einst mit Ihren herrlichen
Werken Ruhm erlangen wird. Und dies, wünsche ich, möchte
sich erfüllen, noch ehe das Licht meiner Augen erlischt, damit
sie noch die Wunder Ihrer Hand sehen können, die ich mit
Liebe küsse, indem ich Ew. Herrl. von Gott langes Leben und
Glück erilehe.
und
Der von Bottari Raccolta II. 488 i_n italienischer Sprache,
von van Hasselt in französischer Uebersetzung mitgetheilte
1) Della iscrizione del Vanden. In der f h
bei Van Hasselt: Pöpitaphe de Mr. Van HuffeLraIl-xlägtsäfrce eäle [lieblfräatiung
(Bruxelles 1840), p.l7l. ' ' u ens