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Wir sehen Rubens von einer Parthei, deren Zwecke, der Frieden
und die Unabhängigkeit des Vaterlandes, auch die seinigen sind,
und für derenAbsichten er selbst seit Jahren unaufhörlich gewirkt
hat, mit Schmach und Hohn überhäuft und nach Verlauf von
mehr denn zwei Jahrhunderten müssen vor der gelauterten Ein-
sicht sich Schmach und Hohn in Ehre und Anerkennung für
den grossen Künstler verwandeln! Vergl. auch die Darstellung
dieser Angelegenheit bei Klose a. a. O. S. 245 ff. Man ist be-
rechtigt zu glauben, dass Rubens sich in Folge dieser Begeg-
nung von den Staatsgeschaften ganz zurückgezogen hat. vSeine
Erfahrungena sagt Klose S. 247 f. whatten ihn überdies allmälig
von allen Täuschungen geheilt, "denen seine Vaterlandsliebe ihn
lange hingegeben, und ein neues Opfer forderte auch die Pflicht
der Dankbarkeit nicht mehr von ihm, nachdem der Tod im Jahre
1633 die Erzherzogin Isabella weggerallt hatte. Obwohl daher
der Nachfolger derselben, der Infant Ferdinand, Philipp's IV.
Bruder, welcher Rubens schon in Madrid achten und bewundern
gelernt hatte, ihm auch jetzt wieder eine ausgezeichnet wohl-
wollende Aufmerksamkeit bewies, so erschien diesem dennoch die
ganze Lage der Dinge eine zu hoffnungslose, als dass fürstliches
Wohlwollen ihm hätte einen Grund geben können, in öffentliche
Angelegenheiten des Vaterlandes noch einmal thätig eingreifen
zu wollenw Er lebte fortan ausschliesslich der Kunst, seiner
Familie er hatte sich im December 1630 mit der jungen und
schönen Helena Forment verheirathet und seinen Freunden.
RUBENS
3,11
Gnom; GELDORP.
Antwerpen,
1637.
25. Juli
Ich habe, mein Herr! Ihren angenehmen Brief vom letzten
Junil) erhalten, durch welchen alle Zweifel zerstreut werden,
denn ich konnte mir nicht denken, zu welchem Zwecke man zu
1) Im Text uVOIl ultimo Julii". Da inde
25. Juli datirt und es kaum anzunehmen ist, dxjzinlitlllfelnslzratläl äilhlbstßvf)?
in dem überdies ein bestimmter Auftrag enthalten war erst naehefxlferlif;
eines Jahres geantwortet haben sollte, so scheint statt 'uli'ß J u
lesen zu sein. "J l um. zu