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absenden, welcher dann unmittelbar von dort hierher abrei-
sen wird 1).
Ich weiss wohl, dass Ihnen aus der langen Abwesenheit
meines Schwagcrs Brandt viele Unbequemlichkeit erwächst, zu-
m81 da, wie ich höre, auch Herr De Pape sich entfernt hat, und
daher die ganze Last der Geschäfte auf Ihnen allein ruht. Zu
meiner Schande muss ich gestehen, vdass ich daran nicht ge-
dacht habeß, doch konnte man allem Anschein nach auch kaum
annehmen, dass diese Angelegenheiten sich über zwei Monat
hinziehen würden, und für die kurze Zeit, die dann noch übrig
blieb, mochte ich meinen Schwager nicht nach Hause schicken;
und doch hätte ich dies gethan, um Ew. Herrl. Erleichterung
willen, und obschon mir seine Gesellschaft angenehm sowie
seine Hülfe nothwendig war, wenn er nicht hätte fürchten müs-
sen, in die Hände der Holländer zu fallen, deren SchiITe im Ka-
nal kreuzen. Denn das Orlog-Schiff des Königs, das uns hin-
durch bringen soll, würde nicht seinetwegen allein unter Segel
gehen. Daher bitte ich Sie denn, sich noch ein wenig zu gedul-
den, und da Sie schon so Vieles um meinetwillen gethan haben,
auch dies Geringere zu ertragen; ich verpflichte mich dafür auch
in meinem und meines Schwagers Namen, Ew. Herrl. dankbar
zu sein, und Ew. Herrl. in allen anderen sowie auch in ahn-
lichen Gelegenheiten wiederum zu Diensten zu sein, indem ich
allzeit verbleibe lhr etc.
N. S. Mein Schwager Brandt empfiehlt sich von ganzem
Herzen Ihrem freundlichen Wohlwollen.
Gachet Lettres p. 238. Die Holländer hatten Wesel am
19. August und Herzogenbusch am 14. Oktober 1629 erobert.
ln dem nächsten Briefe vom 23. November 1629 an Gevaerts
spricht Rubens noch immer die Erwartung aus, der englische
Gesandte müsse bald nach Spanien abgehen, dann käme Coloma,
der sein Gepäck schon nach Dünkirchen hatte abgehen lassen,
i
cemble)r (Eääglflaäüutczig äriiläsäglafleinrich Brandt an Gevaerts, Londßn,