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Vortheil; er kann Ihnen Nutzen oder Unterhaltung gewähren
und vielleicht was von Ihrer Weisheit abhängen wird Bei-
des zugleich.
Ich bin auch ßmit Don Luca Torrioi bekannt geworden,
einem sehr beliebten und bescheidenen Manne, der sich mir zu
jedem Dienste erboten hat. vIch möchte aber wohl jenen Band
afrikanischer Inschriften persönlich einsehen, nicht sowohl we-
gen des Marcus und in dem Wunsche, Ihnen behülllich zu sein,
was durch Andere und zwar besser geschehen kann, sondern
vor Allem, um meinem eigenen Wunsche Genüge zu leisten.
Da ich nun durch Vermittelung einiger Freunde (denn ich
schreibe Ihnen dieses im Bette und unter den Schmerzen des
Podagra) Don Torrio dringend darum ersuchte, erwiderte er mir
mit kurzen Worten eigenhändig, was Sie hierbei sehenJ
Ich habe in diesen letzten Tagen ungemein an der Gicht
und am Fieber gelitten "und um in Wahrheit zu gestehen, was
es gewesen ist, habe ich nur mit Mühe und unter Stöhnen und
Seufzen athmen können; jetzt aber, Gott sei Dank! kann ich
wieder frei aufathmenni
Was die öffentlichen Angelegenheiten anbetrilft, so kann
ich darüber weder etwas Sicheres, noch etwas Gutes mittheilen.
Der Marchese 1) bleibt unbeweglich und lässt gar keinen Wunsch
merken, nach den Niederlanden zurückzukehren, trotzdem dass
die Infantin den König auf das Lebhafteste darum ersucht, in-
dem, wie sie sagt, durch seine Abwesenheit Alles zu Grunde
gehe. vJener aber, auf sein Bewusstsein gestützt z), bereitet
stillschweigend, ich weiss nicht was für ein ungeheuerliches
Projekt vor (ich bitte Sie, dies nur in gutem Sinne zu verstehen),
und harrt dabei aus, indem er ruhigen Gemüthes schon viermal
1) Der Marßhese Spinola h
der Erzherzogin nach Madrid Zgtersoatzisgn v3; äzil-bgfiästoärfr 1627 vom Hofe
a g
Dupuy vom 28. Oktober d. J. meldet. Merlo Nachricht "mm lärlfäfe an
Künstlern, s. 391. ' e" von Kßlnßchen
2) Sua conscientia fisus, nesoio quid monstri tacite alens