Volltext: Kunst und Künstler des siebzehnten Jahrhunderts (Bd. 2)

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mit einer Mauerkrone gemalt wird. Dadurch ist auch fast der- 
selbe Irrthum auf der neunten Tafel veranlasst, wo er in ähn- 
licher Weise die Stadt Lyon, in Welcher die Heirath vollzogen 
wurde, für Cybele nimmt, indem dieselbe eine Mauerkrone 
trägt und Löwen am Wagen hat. Um aber auf die vierte Tafel 
zurückzukommen, so nennt er Liebesgötter und Zephyre die 
Figuren, welche die günstigen Stunden der Geburt der Königin 
vorstellen, die man an den Schmetterlingsilügeln erkennt und 
welche weiblichen Geschlechts sind. Der Jüngling aber, der das 
Füllhorn mit Sceptern und Kronen trägt, ist der gute Genius der 
Königin und oben befindet sich der Glücksstern ihres Horoskops, 
der Schütze. Dies scheint mir passender und bezeichnender. 
Doch es sei dies nur unter uns zum Zeitvertreib gesagt, denn 
im Uebrigen finde ich mich nicht im Geringsten daran betheiligt. 
Jedoch liesse sich so allmalig noch Manches auffinden, wenn 
Jemand Alles bemerken Wollte; aber freilich ist das Gedicht 
auch kurz und lässt sich nicht Alles in wenig Worten sagen, 
obschon es auch wiederum nichts zur Kürze beiträgt, eine Sache 
statt einer andern zu sagen. 
So eben erhalte ich Ihren sehr lieben Brief vom 22. zu- 
gleich mit dem Ihres Herrn Bruders. Ich höre zu meiner grossen 
Freude, dass er seine Gesundheit wieder erlangt hat, und bitte 
Gott, dass er sie ihm noch lange erhalten möge. Ich antworte 
ihm nicht besonders, um ihm nicht Veranlassung zu geben, sich 
mit einer überflüssigen Erwiderung zu bemühen. Neuigkeiten 
haben wir hier nur sehr wenige, ausgenommen, dass frisch an 
dem bewussten Kanal gearbeitet wird, welcher schon in schön- 
ster Ordnung angelegt ist, während der Graf Heinrich von Ber- 
gen mit seinem Heere den Rücken der Arbeitenden deckt. Dass 
der Zusammenstoss nicht ohne eine gewisse Bedeutung gewe- 
sen sei, lässt sich deutlich aus der Zahl der Gefangenen [unter 
denen sich Leute von Rang befinden 1)] entnehmen, so wie aus 
den eroberten Fahnen und der grossen Menge von Pferden, die 
Randbemerkung von 
Rubens" 
Hand.
	        
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