kummer gestatten. Allerdings ist es wahr, idass ich mit mir
reisen und mich mit mir selbst herumführen werden; doch kann
mir Ew. Herrlichkeit glauben, dass es mir zum grossen Troste
gereichen würde, Sie nebst Ihrem Herrn Bruder von Angesicht
zu Angesicht wiederzusehen und lhnen in Dingen Ihres G9-
schmackes und meines Vermögens dienen zu können, Denn
durch Ihr Mitleid und Ihren freundschaftlichen Trost sowohl,
als durch Ihr Versprechen, mit mir in Abwesenheit des Herrn
Valaves in Korrespondenz zu bleiben, haben Sie mich ver-
pllichtet, so lange ich lebe Ihr ergebenster Diener zu bleiben.
Wir haben dem lnhalt dieses bei Gachet Lettres p. 49
abgedruckten Briefes, in welchem sich Rubens mit Schmerz und
Wehmuth, aber zugleich mit männlicher Fassung über den kurz
zuvor erfolgten Tod seiner Gattin Isabella Brand ausspricht,
keine weiteren Erläuterungen hinzuzufügen. Gachet bemerkt,
dass der Freund und Gönner des Künstlers, der Herzog von
Olivarez, einen vom 8. August 1626 datirten Brief an Rubens
gerichtet habe, worin er ihn über den Verlust der Gattin zu
trösten sucht. Pierre Dupuy, mit dem nach Valaves" Abreise
von Paris Rubens seine Korrespondenz nun fortführt, war
einer der grössten Gelehrten seiner Zeit, der eine ausgebrei-
tete Korrespondenz zu führen hatte, nichtsdestoweniger aber
sehr gern nach der Abreise des Herrn von Valaves mit Rubens
in Briefwechsel trat. vDer Herr von Valavesa schreibt Rubens
in seinem ersten Briefe an Dupuy (Antwerpen 24. April 1626)
vhat mir die Versicherung gegeben, dass Ew. Herr]. die Gewo-
genheit haben will, mit mir während seiner Abwesenheit brief-
lich zu verkehren. Dies würde mir zur grössten Genugthuung
(consolazione) gereichen, wenn Ew. Herrlichkeit dadurch keine
Unbequemlichkeiten veranlasst würden. Denn Sie müssen mit
solchen Dingen überhäuft sein, und wenn ich nicht irre, so
verwenden Sie einen grossen Theil Ihrer Zeit darauf, mit den
hervorragendsten Personen von ganz Europa zu korrespon-
direna. Freund Rigault's und De Thou's, nahm Dupuy am fran-
zösischen Hofe eine sehr ehrenvolle Stellung ein, und wurde
zum Rath des Königs, sowie zum Vorsteher der Königlichen
Bibliothek ernannt. In den kirchlichen Streitigkeiten hat 01'
sich durch die Wahrung der Freiheit der gallikanischen Kirßhß