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ich wegen des geringen Verkehrs mit jenen Gegenden noch
nicht bekommen können; doch werde ich mich in Antwerpen
von Neuem bemühen, es aufzutreiben.
Statt dessen schicke ich Ew. Herrl. ein anderes Buch in
ilämischer Sprache und von den Patres Jesuiten sehr hochge-
halten; ich vermuthe, dass es aus ihrer Ofiizin hervorgegangen
sei. Die Briefe nach Köln sind ganz richtig besorgt worden
Hier hat man die Nachricht von dem Frieden zwischen dem
König und den Hugenotten nur ungern vernommen und man
befürchtet einen allgemeinen Bruch zwischen Frankreich und
Spanien. Das würde einen Brand geben, der sich nicht so leicht
löschen liesse. Es wäre wahrlich besser, wenn jene Jünglinge,
die jetzt die Welt regieren, ein freundliches und gutes Einver-
standniss unter sich bewahrten, als dass sie die ganze Christen-
heit ihrer Grillen wegen in Aufruhr bringen. Aber man muss
glauben, dass es so vom Himmel bestimmt sei, und sich bei dem
göttlichen Willen beruhigen. Indem ich hiermit schliesse, küsse
ich Ew. Herrl. von ganzem Herzen die Hand und empfehle mich
Ihrem Wohlwollen.
Gachet Lettres p. 34 und 36. Als die Bilder für die
erste Gallerie des Luxembourg in Paris angelangt waren, erreg-
ten sie die Zufriedenheit der Königin in so hohem Grade, dass
sie dem anwesenden Künstler sogleich eine Reihe ähnlicher
Darstellungen aus dem Leben ihres Gemahles, Heinrich IV., für
eine zweite Gallerie desselben Palastes auftrug. Ob der Auftrag
schon damals bis in alle Einzelheiten festgestellt worden sei,
oder nicht, ist ganz gleichgültig; genug, die Arbeit war ihm durch
das Wort der Königin zugesagt worden. Nun erfahrt Rubens
durch den Gesandten von Flandern, dass die Arbeit an einen
Italiener vergeben werden sollte. Es ist natürlich, dass ihn dies
Gerücht sehr beunruhigt, und es ist ungerecht, dem Künstler
auch daraus, wie dies der Graf De Laborde gethan hat, einen
Vorwurf zu machen (a. a. O. p. 329 Im Gegentheil zeigt die
gllthmüthige Art, mit der er die Falschheit dieses Gerüchtes lIl
dem zweiten Briefe glaubhaft findet, ein Vertrauen, das defn
Künstler nur zur Ehre gereichen kann. Aehnlich sind auch dle
AßllSSf-Irllrigen in einem Briefe vom 26. Februar. "Aus meinem
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