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Das Werkchen der Arminianer habe ich noch nicht auf-
treiben können; auch wird dies schwer sein, indem unser Ver-
kehr mit jenen Ländern ein sehr beschränkter, ja man möchte
fast sagen, ganz aufgehoben ist. Ich habe die Absicht, in einigen
Tagen mich nach Antwerpen zurückzuziehen und gedenke die
nächste Woche abzureisen. Und indem ich hiermit schliesse,
küsse ich Ew. Herr]. von ganzem Herzen die Hand und empfehle
mich Ihrem Wohlwollen.
RUBENS
VALAVES.
an
Brüssel, 20. Februar 1626.
lch habe den äusserst freundlichen Brief Ew. Herrlich-
keit vom 13. d. M. zugleich mit dem des Herrn Abbe de
St. Ambroise erhalten, welcher sich nach seiner Gewohnheit
artig erweist und mir mehr als jemals wohlgesinnt ist. Der
Grund war, dass der Herr Kardinal, wie mir Ew. Herrl. in
Ihrem letzten Briefe schrieb, zwei Bilder von meiner Hand für
sein Kabinet zu haben wünscht. Und was die Gallerie anbe-
langt, so sagt mir der Herr Abbe, dass die Königin Mutter sich
entschuldigt, indem sie bisher weder Zeit noch Gelegenheit ge-
habt habe, an die Gegenstände zu denken. Dies würde aber, da
die Gallerie noch wenig vorgerückt sei, zu seiner Zeit gesche-
hen. So bin ich also zu dem Glauben veranlasst, dass dasjenige,
was mir der Herr Gesandte von Flandern über diesen Gegen-
stand schrieb, und wovon ich letzthin Ew. Herr]. schon Nach-
richt gegeben habe, nicht wahr sei.
Ich habe die Vertheidigungsschrift des Herrn Rigault gegen
die "Adrnonitionu erhalten, habe dieselbe indess wegen einiger
Geschäfte bis jetzt noch nicht lesen können. Ich habe ein wenig
darin geblättert und danach hat sie mir gefallen, namentlich ist
der Styl klar und kräftig. Das Büchlein der Arminianer habe