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hervorgehoben hat. Damit stimmt es vollkommen überein, dass
in dem Briefe, den Rubens am 12.Juni 1625 aus Antwerpen an
Peiresc schrieb und worin er ihm seine eben erfolgte Rückkehr
aus Paris meldet, die ganze Angelegenheit mit Stillschweigen
übergangen wird. Unter dem 13. Juli d. J. spricht er ganz bei-
läufig davon. Rubens selbst also hat sehr geringen Werth dar-
auf gelegt. Was nun unsern obigen Brief vom 19. September
anbelangt, so genügt Weniges zu dessen Erläuterung. Der Herr
vAbbärl, von dem Rubens spricht, ist der schon oben S. 155
erwähnte Abt Claude Maugis, der die Vermittelung zwischen
Maria von Medicis und Rubens in der Angelegenheit der Gal-
lerie des Luxembourg übernommen hatte. Er wird in Rubens'
Briefen sehr häufig erwähnt und scheint mit dem Künstler
auch persönlich befreundet gewesen zu sein. In seinem Besitz
sah Depiles die Originalskizzen (grau in grau) zu den Bildern
des Luxembourg, die Rubens in Paris selbst unter den Augen
der Königin malte und von denen sich 18 gegenwärtig in der
Pinakothek zu München befinden. Rubens war mehrmals
persönlich in Paris gewesen, theils um den Auftrag zu jener
grossen Arbeit entgegenzunehmen, theils um die Lokalitäten
kennen zu lernen, für welche die ihm aufgetragenen Bilder
aus dem Leben der Königin bestimmt waren. Diese letz-
teren dürfen hier Wohl als bekannt vorausgesetzt werden. Sie
befinden sich gegenwärtig in der Gallerie des Louvre. Der
Cavaliere del Pozzo ist uns schon als Freund und (lönner ita-
lienischer Künstler bekannt geworden. Vergl. auch die Erlau-
terungen zu den Briefen Poussin's. In Bezug auf die Malereien
im Luxembourg mag hier noch bemerkt werden, dass dieselben
der Gegenstand grosser Lobeserhehungen in Poesie und Prosa
wurden. Ueber eine poetische Beschreibung von Morisot äussert
sich Rubens in einem Briefe an Dupuy (20. Januar 1628): "Der
Herr Morisot würde mich mit seinen Lobeserhehungen zu einem
zweiten Narciss machen, wenn ich nicht alles, was er Grosses
und Gutes von mir sagt, seiner Artigkeit und Kunstfertigkeit
zuschriebe, indem er seine Redegewalt (magniloquenza) an
einem geringen Gegenstande zu üben sucht. In der That sind
seine Verse bewunderungswürdig und athmen eine Grösse (ge-
nerosita), welche über das gewöhnliche Maass unseres Jahrhun-
derts hinausgeht. Auch habe ich niemals die Absicht gehabt,
mich über etwas Anderes zu beklagen, als über die Unannehm-
lißhkeit, dass ein so grosser Dichter mir die Ehre anthut, meine
Werke so hoch zu preisen, ohne dabei vollständig von der