Volltext: Kunst und Künstler des siebzehnten Jahrhunderts (Bd. 2)

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haltung gefunden habe, welche mir während meines kurzen 
Aufenthaltes hierselbst zu Theil geworden ist. Ich beneide Sie 
ungemein wegen der Leichtigkeit, sich seines Umganges zu er- 
freuen; zumal jetzt, wo Sie ein neues Amt in Antwerpen erhalten 
haben, welches Sie mit ihm in eine nähere Berührung bringt, 
als Sie zuvor hoiften. Ich wünsche Ihnen von ganzem Herzen 
Glück zu dem Einen, wie zu dem Andern und bitte Gott, 
dass er Ihnen recht lange dieses Glück lassen möge; wobei ich 
Sie dringend ersuche, mir auch in der Folge und an seinem 
Orte dieselbe Gefälligkeit zu erweisen und mir die Gunst des 
Herrn Rubens so wie die Ihrige zu erhalten.  Der König hat 
gestern in vollem Rathe 1200 Thaler als jährliche Pension für 
Herrn Grotius ausgesetzt. 
Rubens äussert sich über Peiresc in einem Briefe an Dupuy 
vom 22. Juni 1628. vHerr von Peirescß, heisst es daselbst, 
Gachet p. 208, vbeharrt trotz seiner vielen Geschäfte in seinen 
antiquarischen Neigungen, was wirklich zum Verwundern ist. 
Wahrlich, er besitzt in seiner Person so viel Kenntniss in allen 
verschiedenen Zweigen des Wissens, als sonst ein Jeder nur in 
seinem eigenen Berufe zu haben pflegt. Ich kann es kaum 
begreifen, wie ein Geist allein so vielen verschiedenen Be- 
schäftigungen Genüge leisten kannw Rubens spendet hier in 
liebenswürdiger Anerkennung fremden Verdiensten ein Lob, 
welches die Nachwelt auf ihn selbst ausgedehnt hat. 
Was nun die Erläuterung des obigen Briefes von Rubens 
(Nr. 37) anbelangt, so ist hier der Ort, eines Schreibens zu 
erwähnen, welches er acht Tage vorher, nämlich am 3. August 
von Antwerpen an Peiresc gerichtet hat und das von Bottari 
in dessen Raccolta IV. 29. bekannt gemacht worden ist. Es 
ist dieser Brief, obschon nicht zur vollständigen Uebersetzung 
und Mittheilung geeignet, wichtig, insofern er auf manche, 
in den übrigen Briefen berührte Punkte ein grösseres Licht 
wirft und zu deren Ergänzung oder Erläuterung beitragen 
kann. So geht daraus z. B. hervor, dass Rubens an die Aus- 
führbarkeit des Perpetuum mobile glaubte, dessen Zeichnung 
er schon früher an Peiresc geschickt hatte. Wenn jener, meint 
Rubens, das Instrument erprobt haben würde, so wolle er ihm
	        
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