150
Antwerpen, der auch späterhin Rubens' Bezahlung für die Ma-
lereien in White Hall zu vermitteln hatte. Vgl. unten die Erläu-
terungen zu Nr. 47. Das nahe und freundschaftliche Verhältniss
zwischen dem Künstler und dem Kunstfreunde geht überdies
daraus hervor, dass Rubens dem letzteren den Stich von Vorste-
man nach seiner Kreuzabnahme gewidmet hat. Das Blatt trägt
folgende Inschrift: vlllustrissimo excellentissimo et prudentissimo
Domino Domino Dudleio Garleton equiti Magnae Brittanniae regis
ad confoederatos in Belgio ordines Legato, pictoriae artis egregio
admiratori P. P. Rubens gratitudinis et beuevolentiae ergo nun-
cupat dedicatw Eine Huldigung, die dem Künstler ebenso sehr
zur Ehre gereicht, als der vfreie und ehrenhafte Geiste, in wel-
chem er, nach Carpenter's Bemerkung S. 137, die Unterhand-
lungen mit Carleton geführt hat.
RUBENS
8,11
PEIRESC.
Antwerpen,
10. August 1623.
Ich bin heute so mit Geschäften überhäuft, dass es mir
unmöglich ist, auf Ihren sehr lieben Brief, so wie ich sollte, zu
antworten. Sed summa sequar vestigia rerum. Doch will ich die
Hauptsachen berühren, das Uebrige werde ich mir zur näch-
sten Post aufsparen. In Bezug auf die Gemmen, wiederhole ich
Ihnen meinen unbegranzten Dank; doch habe ich die Absicht,
sie Ew. Herrl. wiederzuzustellen und Werde Ihnen inzwischen
die Abdrücke davon schicken. Ich erinnere mich nie in mei-
nem Leben irgend etwas gesehen zu haben, was mir mehr
Freude gemacht hatte.
Das von der Inquisition gegen die Basilianer zu Sevilla
veröffentlichte Dekret wird schwerlich jetzt zu erlangen sein,
indem, so viel ich weiss, nur ein Exemplar davon hierher ge-
kommen ist; indess werde ich alle mögliche Mühe anwenden,
um desselben habhaft zu werden.