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das Ziel seiner politischen Laufbahn enthalten. Darauf zielten
die Unterhandlungen, die er auf seiner Reise in Holland mit Gcr-
hier, dem Agenten Karl's 1., zu führen hatte; darauf seine Reise
nach Madrid (Nr. 46) und die kurz darauf folgende nach London
(Nr. 47- 49), die das ersehnte und für sein Vaterland hejlbrjn-
gende Resultat herbeiführte; darauf endlich, und zwar auf einen
Frieden mit den vereinigten Staaten von Holland, die letzte
Reise nach dem Haag, die ihm so tiefe persönliche Schmach
bringen sollte wenn anders die Beleidigungen der Gemein-
heit dem Edlen zur Schmach gereichen können (Nr. 50), Aber
gleichviel, 0b äussere Ehre oder äussere Schmach ihn getroffen,
die innere Ehre, die über dieser wie jener erhaben ist, hat er
sich in vollstem Maasse bewahrt, und es darf nicht als sein
geringster Ruhm erachtet werden, dass das freie Belgien noch
heute die Thatigkeit segnet, die Rubens für das Wohl des spa-
nischen Belgiens entfaltet hat!
RUBENS
an
Ü
DUDLEY CARLETON.
Sir
kntwoerpen, 17. März 1618.
Da ich von verschiedenen Personen von der Seltenheit der
antiken Gegenstände vernommen h'abe,. welche Ew. Excellenz
gesammelt hat, so ist in mir der Wunsch entstanden, dieselben
in Gesellschaft des Herrn Georg Gage, Ihres Kompatrioten, zu be-
sehen. Indessen ist mit der Abreise dieses letzteren nach Spanien
und wegen meiner zu grossen Ueberhäufung mit Geschäften jener
Gedanke auch über die Berge gegangen. Da nun aber Ew. Excel-
lenz damals gegen Herrn Gage geäussert hat, Sie würden sich
dazu entschliessen, einige jener Antiken gegen Malereien von
meiner Hand auszutauschen, so Würde auch ich bei meiner
grossen Liebe zu den Alterthümern mich leicht entschliessen,
jeden billigen Vorschlag anzunehmen, im Falle Ew. Excellenz in
derselben Neigung beharßn sollte. Nun kann ich mir aber kein
beSStirßäMittel denken, um zu irgend einem Vertrage zll 8613118911,