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1600 Dukaten betrug, habe ich mich an den bes. Herrn Kar-
dinal gewendet, und dieser war auch so gut, aus Wohlwollen
für mich, dem Monsignor Nllnlius den Auftrag zu geben, mir
besagtes Geld auszahlen zu lassen. Als dieser nun die Patres
dazu drängte, schickten sie einen Bankschein von 800 Dukaten
mit einem Briefchen an Monsignore, worin sie versprachen, in-
nerhalb von vierzehn Tagen den Rest bezahlen zu wollen. Und
da ich nun jetzt, nach Verlauf von acht Monaten, mir einen
Theil davon für meine Bedürfnisse ausbat, hat mir der Prior mit
bösen Worten geantwortet und mir überdies einen Process an-
gezettelt, ja eigentlich mehr als einen, mit solchen Strapazen,
wie kaum je erhört sind. Ich will Ihnen, mein theurer Signor
Cavaliere! in Vertrauen mittheilen, und Sie können dies auch
Sr. Eminenz andeuten, welches der Grund der Misshelligkeiten
ist, die ich jetzt zu erdulden habe. Im Anfang meiner Arbeit
nämlich wurde ich von dem Architekten oder Bildhauer der
Mönche von S. Martino sehr geliebt und demzufolge liebten
mich auch die Mönche selbst ungemein. Nachdem ich nun aber
meine älteste Tochter an den Herrn Giuliano Finello verheirathet
habe, als welche der besagte Architekt für einen seiner Söhne,
der viel zu jung, sonst aber ein wohlgesitteter junger Mann war,
zur Frau gewünscht hatte, hat mir derselbe seine Freundschaft
gekündigt und in Folge dessen auch die Mönche, die nicht mehr
und nicht weniger thun, als was ihr Architekt sagt. Es muss noch
hinzugefügt werden, dass bes. Herr Giuliano, mein Schwieger-
sohn, wegen seiner grössern Tüchtigkeit bei den grössten Ar-
beiten beschäftigt wird, woher denn ein sehr lebhafter Wett-
eifer unter ihnen besteht, indess ich in dieser meiner Arbeit
darunter zu leiden habe.
Ich habe Ew. Herr]. das Ganze inittheilen wollen, Weil man
es gar nicht für möglich halten würde, dass ich so schlecht be-
handelt werde, während ich ihnen gegenüber gerade das Gegen-
theil gethan habe; denn ich habe ebenso gut, als bei sonst irgend
welchem Auftrage gearbeitet, ganz abgesehen davon, dass ich
Morgens und Abends den Gipfel eines so hohen Berges z"